Wir sagen ein letztes Mal: Salü Palü! – „Tatort“-Kommissar Jochen Senf ist tot

Wer erinnert sich nicht an Max Palu, den Saarbrücker Tatort-Kommissar, der mit Baguette unterm Arm über den St. Johanner Markt radelte. Wir sagen ein letztes Mal: Salü Palü! Denn Jochen Senf, der den kultigen Saar-Ermittler gab, ist mit 76 Jahren gestorben.
Jochen Senf spielte 18 Mal den Tatort-Kommissar Max Palü - und ein weietres Mal als Gast in einer Schimanski-Folge. Jetzt starb er mit 76 Jahren in Berlin. Foto: Steffen Kugler/Archiv
Jochen Senf spielte 18 Mal den Tatort-Kommissar Max Palü - und ein weietres Mal als Gast in einer Schimanski-Folge. Jetzt starb er mit 76 Jahren in Berlin. Foto: Steffen Kugler/Archiv
Jochen Senf spielte 18 Mal den Tatort-Kommissar Max Palü - und ein weietres Mal als Gast in einer Schimanski-Folge. Jetzt starb er mit 76 Jahren in Berlin. Foto: Steffen Kugler/Archiv
Jochen Senf spielte 18 Mal den Tatort-Kommissar Max Palü - und ein weietres Mal als Gast in einer Schimanski-Folge. Jetzt starb er mit 76 Jahren in Berlin. Foto: Steffen Kugler/Archiv

Saarbrücken/Berlin. In der Nacht zum Sonntag starb Jochen Senf in Berlin, wo er zuletzt seit einem Oberschenkelhalsbruch in einem Pflegeheim lebte. Er wurde 76 Jahre alt. Den Tod des Schauspielers bestätigte dessen Bruder gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Seine berühmeste Rolle war zweifelsohne der etwas schrullige Saar-Kommissar Max Palu. 1988 schwang sich Jochen Senf zum ersten Mal aufs Ermittler-Fahrrad und löste seine Fälle vor allem im Dreiländereck Saarland, Frankreich und Luxemburg.

18 Folgen „Palu“ drehte Jochen Senf für den Saarländichen Rundfunk ab. Die letzte („Rache-Engel“) hatte 2005 Premiere in der ARD. Einen weiteren Palu-Gastauftritt hatte Jochen Senf 1991 im Schimanski-Tatort („Der Fall Schimanski“), ebenfalls in seiner Rolle als grantiger und genauso genussfroher Max Palu.

Der radelnde Max Palü auf dem St. Johanner Markt, den halb Saarbrücken kennt, oder die Angelszene von der Saarbrücker Schlossmauer sind längst Teil des kollektiven Film-Gedächtnisses der Saarländer. Jochen Senf allerdings auf seine Tatort-Rolle zu reduzieren, würde ihm nicht gerecht werden: Er veröffentlichte zahlreiche Hörspiele und Kinderbücher, schrieb Drehbücher – aber auch eine Krimibuch-Serie mit dem Titelhelden „Bruno“ – und so schließt sich dann doch wieder der Kreis zum Tatort.

Senf wurde zwar 1942 in Frankfurt am Main geboren, gehörte aber über viele Jahre fest zum „Inventar“ der saarländischen Landeshauptstadt. Nicht selten traf man ihn – genau wie seine Figur Max Palü im Film – rund um den St. Johanner Markt. Seine Familienspuren gehen ebenfalls ins Saarland zurück: Sein Vater, Paul Senf, war Volkswirtschaftsprofessor und in zwei Saar-Regierungen Finanzminister (1954-55 und 1963-65).

Jochen Senfs Kindheit war nicht unbeschwert: In der Autobiographie „Von Mann zu Mann“ berichtet er über gewalttätige und cholerische Wutausbrüche seines Vaters. Jochen Senf hat zwei Brüder, einer ist Diplom-Psychologe in Saarbrücken, der andere Professor für Psychosomatik in Essen.

„Ich spiele den Kommissar so, wie ich selbst bin“
JOCHEN SENF

Jochen Senfs Paraderolle, der schrullige Kommissar Max Palu, war wohl recht nah an seiner eigenen Persönlichkeit angelegt. „Ich spiele den Kommissar so, wie ich selbst bin“, sagte Senf einmal in einem Interview. Wir sagen danke für gute Unterhaltung – und verneigen uns: „Salü Palü!“