Zahl der Todesopfer bei Hochwasser in Rheinland-Pfalz steigt in dreistelligen Bereich

Die Zahl der Todesopfer nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz ist in den dreistelligen Bereich gestiegen. Mindestens 110 Menschen sind tot. Am heutigen Sonntag (18. Juli 2021) will sich Kanzlerin Angela Merkel vor Ort ein Bild von der Lage machen.
110 Tote wurden in Rheinland-Pfalz bisher nach der Hochwasserkatastrophe gezählt. Symbolfoto: Thomas Frey/dpa-Bildfunk
110 Tote wurden in Rheinland-Pfalz bisher nach der Hochwasserkatastrophe gezählt. Symbolfoto: Thomas Frey/dpa-Bildfunk
110 Tote wurden in Rheinland-Pfalz bisher nach der Hochwasserkatastrophe gezählt. Symbolfoto: Thomas Frey/dpa-Bildfunk
110 Tote wurden in Rheinland-Pfalz bisher nach der Hochwasserkatastrophe gezählt. Symbolfoto: Thomas Frey/dpa-Bildfunk

Nach der Hochwasserkatastrophe im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz wurden bis Sonntagmorgen (18. Juli 2021) 110 Todesopfer gezählt. Wie die Polizei mitteilte, wurden 670 Menschen verletzt. Am Samstag war noch von 90 Toten und 618 Verletzten die Rede. 

Zahl der Toten und Verletzten kann noch steigen

Die Zahlen könnten sich jedoch noch weiter erhöhen. Weiterhin werden Personen vermisst. Zudem gibt es in einer Vielzahl von umliegenden Gemeinden weder Strom noch Telefonempfang. Viele Straßen im Ahrtal sind noch immer gesperrt.

Angela Merkel besucht Katastrophengebiet

Gegen Mittag wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in den betroffenen Gebieten erwartet. In der Eifelgemeinde Schuld, die besonders schwer von der Unwetterkatastrophe getroffen wurde, will sie sich ein Bild von der Lage machen. Im Anschluss gibt die Kanzlerin gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ein Pressestatement in Adenau. 

Rede von Steinmeier von #LaschetLacht überschattet

Schon am Samstag (17. Juli 2021) hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) dem Katastrophengebiet einen Besuch abgestattet. In seiner Rede erklärte er: „Die Unterstützungsbereitschaft, sie muss anhalten, im Großen wie im Kleinen“. Sein Appell zur konsequenten Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe wurde jedoch überschattet vom Auftritt von Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU), der im Hintergrund scherzend und lachend zu sehen war. 

Aufräumarbeiten im Kreis Trier

Im Kreis Trier werden auch am Sonntag die Aufräumarbeiten fortgesetzt. Die ersten Anwohner:innen konnten bereits am Samstag zurück in ihre Häuser. Laut der Stadt wurden 670 Gebäude von den Überschwemmungen getroffen. In Kellern und Erdgeschossen sei fast alles zerstört worden. 

Gefahr von Falschmeldungen, Plünderungen und Schaulustigen

Unterdessen warnte die Polizei wegen der zerstörten Infrastruktur in der Region vor freiliegenden Stromleitungen. Und auch Falschmeldungen: Es gebe „keine Flutwelle oder Dammbruch in Sinzig, Ahrweiler oder Umgebung“, erklärte sie in einer Mitteilung. Die Polizeipräsenz im Gebiet soll erhöht werden – aus Angst vor Plünderungen, aber auch wegen Hochwassertourismus.

Schaulustige hätten in den betroffenen Orten nichts zu suchen. „Das Eine ist, dass sie betroffene Anwohner sich in ihren Vorgärten wie im Zoo fühlen lassen“, so Lars Brummer vom Polizeipräsidium Koblenz am Freitag mit Blick auf fotografierende Neugierige. „Das Andere ist, dass sie Rettungswege behindern können.“

Vermisstenhotline weiterhin erreichbar

Wer jemanden vermisst, kann sich weiterhin unter der Rufnummer 0800 6565651 bei der Polizei melden. Die Hotline sei rund um die Uhr erreichbar.

Derweil hat sich die Wetterlage zwar entspannt, bleibt aber wechselhaft. Laut DWD könne es örtlich zu weiteren Gewittern mit Starkregen kommen. 

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur