Zweibrücken-Contwig: Pärchen mit selbstgebasteltem Sprengkörper und Drogen aufgegriffen

In Zweibrücken-Contwig hat die Polizei mehrere Strafverfahren gegen einen 33-jährigen Mann und dessen 31-jährige Freundin eingeleitet. Den beiden werden Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz und das Betäubungsmittelgesetz vorgeworfen.

Unbekannte unbefugt auf Hof in Zweibrücken-Contwig

In der Nacht von Samstag auf Sonntag (19. Januar 2020) bemerkten die Bewohner eines außerhalb der Ortslage gelegenen Hofes in der Gemarkung Contwig gegen etwa 01.30 Uhr, wie sich ein Mann und eine Frau, die mit Stirnlampen ausgerüstet waren, unbefugt auf dem Hofgelände aufhielten. Die Personen führten ein Fahrzeug mit. Die Anwohner alarmierten daraufhin die Polizei.

Noch vor Eintreffen der Polizei, hatten sich die Personen mit ihrem Fahrzeug von dem Hofgelände entfernt. Die Polizeibeamten entdeckten das Fahrzeug jedoch kurze Zeit später am Ende eines abschüssigen Weges. Da aus dem Inneren des Fahrzeugs ein starker Cannabisgeruch wahrgenommen werden konnte, ließen die Polizisten den Wagen von einem verständigten Abschleppunternehmen öffnen.

Selbst gebastelter Sprengkörper in Auto entdeckt

Im Fahrzeug entdeckte die Polizei zunächst zwei Taschenlampen mit darauf montierten GoPro-Kameras sowie ein Grip-Tütchen mit weißen, pulverartigen Anhaftungen (nach Test als Amphetamin identifiziert). Im Anschluss fanden die Beamten einen in braunes Backpapier eingewickelten Gegenstand. Es handelte sich dabei um eine Pappkartonrolle in der Größe einer Küchenrolle, aus der eine grüne Zündschnur herausragte.

Da es sich bei dem Gegenstand allem Anschein nach um einen Sprengkörper handelte, mussten die Polizisten einen Delaborierer verständigen. Das Gebiet um das Fahrzeug wurde in der Folge weiträumig abgesperrt. Die Fachkraft für unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen stufte den Gegenstand nach seiner Untersuchung als selbstgebastelten Böller ein, der höchstwahrscheinlich aus einem Gemisch aus zwei Substanzen besteht. Der Böller wurde mittels Wasserstrahl vor Ort unschädlich gemacht.

Weitere Drogen bei Wohnungsdurchsuchung sichergestellt

Auf staatsanwaltschaftliche Anordnung wurde noch in der Nacht die Wohnung der Fahrzeughalterin in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land durchsucht. Dabei flüchtete der 33-jährige Lebensgefährte der 31-jährigen Wohnungsinhaberin aus dem Badfenster im dritten Obergeschoss, indem er sich an der außenliegenden Fensterbank in sieben Metern Höhe herabließ und auf eine angrenzende Wiese sprang. Offenbar unverletzt konnte er zu Fuß flüchten.

In der Wohnung konnte die Polizei weitere Betäubungsmittel (Haschisch und Ecstasy) in geringer Menge sicherstellen. Die 31-Jährige und ihr 33-jähriger Lebensgefährte erwarten gleich mehrere Strafverfahren. Der Hintergrund ihres Handelns konnte laut Angaben der Polizei Zweibrücken noch nicht geklärt werden.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Polizei Zweibrücken vom 20.01.2020