12 typische Fehler beim Online-Dating – und wie man sie vermeiden kann
Im Supermarkt, im Café oder in der S-Bahn
Überall kann man die Liebe fürs Leben finden. Ob der oder die Auserwählte in Flirtstimmung ist, weiß man aber nicht. Anders ist das beim Online–Dating. Ein Selbstläufer ist diese Art des Kennenlernens aber nicht. Da wartet man vergeblich auf eine Antwort oder das Date sieht beim Treffen ganz anders aus als auf dem Foto. Um beim Online–Dating tatsächlich den einen Menschen für eine Beziehung zu finden, sollte man diese 12 Fehler erfolgreich umschiffen.
Fehler Nr. 1: Die falsche Plattform nutzen
Viele entscheiden sich beim Online–Dating für eine kostenlose Variante. Dort gebe es jedoch etliche Karteileichen und zahlreiche Teilnehmer seien gar keine Singles: „Manche sind nur dort, weil sie neugierig sind oder um zu flirten„, sagt Pia Kabitzsch, Psychologin und Autorin von „It’s a Date!“.
Bei kostenpflichtigen Angeboten seien mehr Menschen dabei, die eine ernsthafte Beziehung suchen: „Die Erfolgsaussichten sind dort deutlich höher“, sagt Markus Dobler, der als Dating-Ghostwriter für ungeübte Dater die passenden Worte findet.
Fehler Nr. 2: Schlechte Fotos für das Profil wählen
Was das Profilfoto betrifft, gehen die Expertenmeinungen auseinander. Dobler empfiehlt, es bei einem Fotografen machen zu lassen: „Es ist ganz wichtig, dass man sich von seiner Schokoladenseite präsentiert“.
Kabitzsch ist dagegen: „Die Forschung hat gezeigt, dass authentische Fotos auf Dating-Apps besser funktionieren“. Authentizität signalisiere Vertrauenswürdigkeit. „Ich habe einmal ein Bild von mir hochgeladen, auf dem ich in eine riesige Pizza beiße, weil der Pizzabäcker vergessen hat, sie zu schneiden“, erzählt Pia Kabitzsch.
Solche Fotos würden die Kontaktaufnahme erleichtern. Auch Guido Gebauer, Psychologe und Autor von „A Perfect Match?“ rät, Bilder zu verwenden, die einen natürlichen Eindruck vermitteln. Man könne auch kontextuelle Bilder verwenden, die etwas über den Lebensstil verraten. Wer zum Bespiel gerne bergwandern geht, dürfe dieses Hobby auf einem der Fotos zeigen.
Fehler Nr. 3: Profilangaben beschönigen
„Sehr weit verbreitet ist die übertriebene positive Selbstpräsentation„, sagt Gebauer. Das führe beim ersten Treffen zu einer Enttäuschung. Typische Beispiele seien neben einem veralteten Bild, falsche Angaben zu Statusmerkmalen oder der Körpergröße. Außerdem sollen laut Dobler alle Informationen, die zentrale Punkte im Leben sind, genannt werden. Wer Kinder oder ein Handicap hat, sollte das im Profil angeben.
Fehler Nr. 4: Unwichtige Suchkriterien verwenden
Bei den Dating-Portalen und Apps stellt man zu Beginn verschiedene Suchkriterien wie Alter, Körpergröße oder Wohnort ein. Dadurch werden aber Menschen nicht zusammengeführt, die eventuell gut zueinander passen würden. Gebauer empfiehlt deshalb, genau zu überlegen, welche Kriterien für eine Partnerschaft tatsächlich wichtig sind.
Fehler Nr. 5: Allgemeine Nachrichten verschicken
Mit einem einfachen „Hi“ punktet man beim Online–Dating nicht. Die Chance auf eine Antwort erhöht man laut Kabitzsch durch eine persönliche Ansprache. Dobler empfiehlt, offene Fragen zu stellen und auf das Profil des Dating-Nutzers einzugehen. „Wenn ich zum Beispiel in dem Profil sehe, dass es ein Italien-Fan ist, dann kann ich nachfragen, wie oft er schon in Italien war“ sagt der Ghost-Dater.
Fehler Nr. 6: Zu lange mit dem ersten Date warten
„Wenn man sich sieht, weiß man innerhalb von 0,1 Sekunden schon, ob es klappen könnte oder nicht“, sagt Kabitzsch. Daher solle man nicht zu lange mit dem ersten Date warten: „Je länger man schreibt, desto mehr spinnt man sich eine Version von der anderen Person im Kopf zusammen. Das ist dann ein sehr idealistisches Bild“, sagt die Psychologin. Wer sich traut, könne vorher noch telefonieren.
Fehler Nr. 7: Auf Fake-Profile hereinfallen
Ein Problem beim Online–Dating sind sogenannte Love-Scammer, die Interesse vortäuschen, um finanziellen Schaden anzurichten. Um nicht auf ein Fake-Profil reinzufallen, soll man laut Kabitzsch nur mit verifizierten Profilen in Kontakt treten. Spätestens wenn Forderungen nach einem Gefallen, wie einer Paketannahme oder die Frage nach Geld gestellt werden, muss man den Kontakt abbrechen.
Fehler Nr. 8: Ghosting persönlich nehmen
Beim Ghosting verschwindet jemand plötzlich, ohne dass man die Möglichkeit hat, wieder mit ihm in Kontakt zu treten. Damit man davon nicht kalt erwischt wird, ist es laut Gebauer hilfreich, sich mental darauf einzustellen, dass so etwas passieren kann. Dadurch sei man besser vorbereitet und nehme das Ghosting nicht persönlich.
Fehler Nr. 9: Zu viele Kontakte knüpfen
Wenn man einen Partner sucht, spielt die Anzahl der Kontakte und der Dates keine Rolle: „Es muss nur ein einziger Mensch vorbeikommen, aus der sich eine Beziehung entwickeln kann“, sagt Gebauer. Daher rät der Psychologe, sich auf wenige Kontakte zu beschränken. Ab einem bestimmten Punkt solle man auch nicht mehrgleisig fahren, sondern sich ganz auf diesen Menschen einlassen.
Fehler Nr. 10: Den falschen Ort für das erste Date wählen
Dobler empfiehlt, beim ersten Date spazieren zu gehen: „Das hat den ganz großen Vorteil, dass peinliche Gesprächspausen vermieden werden können“. Die Natur böte viele Gelegenheiten zum Gespräch. Auch ins Café zu gehen, ist laut Kabitzsch eine gute Idee. Aus Sicherheitsgründen sollte man aber nie beim ersten Date zu jemandem nach Hause gehen.
Fehler Nr. 11: Enttäuschung beim ersten Date nicht ansprechen
Wenn das Date ganz anders als auf dem Foto aussieht, darf man das laut Dobler ruhig ansprechen. Kabitzsch verwendet dafür gerne die Sandwich-Methode, bei der man die Kritik in nette Worte verpackt: „Das könnte sich dann folgendermaßen anhören: Es ist schön, dass wir uns hier kennenlernen. Ich habe aber aufgrund deines Profils eine andere Person erwartet, mein Vertrauen ist jetzt nicht mehr vorhanden, daher möchte ich das Date jetzt beenden. Ich wünsche dir aber noch viel Erfolg“.
Fehler Nr. 12: Ungeduldig werden
Zwar kann man beim Online–Dating schnell neue Kontakte knüpfen, aber um eine Person für eine stabile Partnerschaft zu finden, darf man sich laut Gebauer ein bis drei Jahre Zeit nehmen: „Einen Partner zu finden, ist ein seltenes Ereignis“.
Deutsche Presse Agentur