An der Mosel sorgt eine Muschel vom Schwarzen Meer für Probleme
Muschelart vom Schwarzen Meer erobert die Mosel
Am Bodensee kämpfen die Wasserwerke gegen eine invasive Muschelart, die sich rapide ausbreitet. Für die Trinkwasserqualität sei die bis zu vier Zentimeter lange Quagga-Muschel zwar kein Problem, allerdings setzte sie sich in Leitungen und an Filteranlagen fest, erklärte eine Sprecherin der Bodensee-Wasserversorgung. Ähnlichen Problemen steht das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSV) in Trier gegenüber. Dem „SWR“ erzählt der Bezirksleiter vom WSV, Marc Spaniol, dass die Muscheln immer häufiger auch an den Staustufen zwischen Trier und Zeltingen-Rachtig vorkommen.
Einzige Möglichkeit gegen die Muscheln: Häufige Reinigung
Die Quagga-Muschel, die ursprünglich aus dem Schwarzen Meer stammt, setzt sich mit Fäden fest. Sie heftet sich an Schleusentore, bildet Kolonien und verstopft im schlimmsten Fall Rohre derart, dass kein Wasser mehr durchfließen kann. Wenn die Muscheln austrocknen, platzen sie auf und setzen einen fauligen Gestank frei, ergänzt der Sender. Um die Schleusen und Rohre zu befreien, müssen die Schleusenwärter immer häufiger einschreiten, schildert Spaniol dem „SWR“. Früher seien Reinigungen der Anlagen nur alle paar Jahre notwendig gewesen. Diese Reinigung sei sehr aufwendig. Zusätzliche Probleme machen personelle Engpässe.
Seit wann verbreitet sich die Quagga-Muschel in der Mosel?
Wann die erste Muschel in der Mosel aufgetaucht ist, lasse sich nicht mit einem genauen Datum festmachen. Im Gespräch mit dem Rundfunksender schätzt Michael Schäffer vom Landesumweltamt, dass es zehn Jahre her sein könnte. Inzwischen habe die invasive Muschelart die gesamte Mosel erobert – von Koblenz bis Frankreich. Kein Wunder, denn dem Bericht zufolge kann eine weibliche Muschel kann in einem Jahr bis zu einer Million Eier legen.
Für die Artenvielfalt sei die Ausbreitung der Quagga-Muschel „kein Drama“, so der Fachmann vom Landesumweltamt. Zwar verdränge sie die Zebra-Muschel, aber auch diese Art gehöre ohnehin nicht in die Mosel. „Um die Biodiversität in der Bundeswasserstraße steht es ohnehin nicht zum Besten – mit oder ohne invasive Muschel“, zitiert der „SWR“ den Experten. Der zunehmende Muschelbefall an Staustufen und Schiffen verursacht eher wirtschaftliche Schäden.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Bericht „SWR“