Aufnahme von schweren Verkehrsunfällen mit Drohnen – Pilotprojekt in RLP

Ähnlich wie die Handy-Kamera wird erneut ein Pilotprojekt in Rheinland-Pfalz getestet. Die Polizei testet für die Aufnahme von schweren Verkehrsunfällen in einem Pilotprojekt den Einsatz von spezieller digitaler Technik.
Die Polizei in Rheinland-Pfalz will Teams einsetzen, die Verkehrsunfälle im Land mit einer speziellen digitalen Technik aufnehmen. Foto: picture alliance/dpa
Die Polizei in Rheinland-Pfalz will Teams einsetzen, die Verkehrsunfälle im Land mit einer speziellen digitalen Technik aufnehmen. Foto: picture alliance/dpa

Gerade bei Verkehrsunfällen ohne klassische Spurenlage könnten die im Auto gespeicherten, digitalen Daten eine Menge an Informationen zum Unfallhergang liefern, sagte Innenminister Michael Ebling (SPD) am Montag, 17.07.2023, bei der Vorstellung des Vorhabens in Mainz.

Das Pilotprojekt ist auf zwölf Monate angelegt. Zwei Teams mit insgesamt 19 Einsatzkräften sollen künftig für die digitale Verkehrsunfallaufnahmen zuständig sein, berichtete der Leiter der Arbeitsgruppe und der Verkehrsdirektion Koblenz, Patrick Brummer. Die Kosten für die technische Ausrüstung der beiden Teams beliefen sich auf rund 30.000 Euro.

Drohnen und Datenanalyse zur Aufklärung nach schweren Unfällen

Das Unfallaufnahmeteam sei in Koblenz angesiedelt und werde den gesamten objektiven Tatbefund bei schweren Verkehrsunfällen aufnehmen, erklärte der Innenminister. Dabei gehe es auch um den Einsatz von Drohnen, die mit Luftbildern etwa die Bremsspuren aufzeigen und Material für digitale Modelle zur Rekonstruktion des Unfallhergangs bereitstellen können.

Das Unfallteam werde auch immer dann eingesetzt, wenn es sich um einen tödlichen Verkehrsunfall oder mit schwer verletzten Personen handele.

Das Datensicherungsteam arbeite im Bereich der Polizeidirektion Bad Kreuznach und beschränke sich auf das Auslesen der digitalen Daten aus dem Airbag-Steuergerät der Unfallfahrzeuge, erklärte Brummer. Daten zum Brems- und Lenkverhalten kurz vor dem Unfall sollen so ausgewertet auch für die Ermittlungsbehörden zugänglich gemacht werden.

Deutsche Presse-Agentur