Bistum Trier zahlt Millionen an Missbrauchsopfer

Bereits seit einigen Jahren arbeitet das Bistum Trier Stück für Stück die Missbräuche, die in dem Bistum stattgefunden haben, auf. Jetzt werden Summen in Millionenhöhe an die Betroffenen bezahlt. Mehr dazu:
Foto (Trierer Dom): dpa-Bildfunk
Foto (Trierer Dom): dpa-Bildfunk

Auszahlung in Millionenhöhe

Seit der Aufdeckung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche im Jahr 2010 hat das Bistum Trier insgesamt gut 2,1 Millionen Euro an Opfer gezahlt. Allein im vergangenen Jahr wurden in Anerkennung des Leids für 51 Anträge rund 789.000 Euro ausgezahlt, wie aus dem „Jahresbericht 2022 Prävention – Intervention – Aufarbeitung“ hervorgeht, der am Dienstag (14. November 2023) vorgestellt wurde. Zwei der Anträge seien als sogenannte Härtefälle gewertet worden: Die Opfer bekamen jeweils Summen von 50.000 Euro oder mehr.

Dass die Summe in 2022 vergleichsweise hoch lag, hängt damit zusammen, dass Opfer sexuellen Missbrauchs seit Anfang 2021 höhere Summen beantragen können – und daher auch Zweitanträge stellen.

Therapiekosten der Betroffenen werden übernommen

Der Jahresbericht, der der erste dieser Art im Bistum Trier ist, listet auch erstattete Therapiekosten für Betroffene auf: Diese beliefen sich auf insgesamt knapp 107.000 Euro, davon fast 26.000 Euro in 2022.

Kinder und Jugendliche wurden jahrzehntelang missbraucht

2010 war die katholische Kirche vom Skandal um jahrzehntelangen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen erschüttert worden. Zum Bistum Trier gehören gut 1,2 Millionen Katholiken in Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Schutzkonzepte wurden ausgearbeitet

Ende 2022 hatte der Bischof in Trier angekündigt, künftig jährlich zum Stand der Aufarbeitung, Intervention und Prävention beim Thema sexualisierter Gewalt im Bistum zu berichten.

Bis Ende 2022 hatte laut dem Bericht knapp ein Viertel aller 748 Pfarreien im Bistum ein Schutzkonzept erstellt und abgegeben, um Kinder und Jugendliche vor Übergriffen zu schützen. In weiteren knapp 50 Prozent der Pfarreien war ein Konzept in Bearbeitung. Zudem wurden seit 2012 insgesamt 26.350 Menschen in Sachen Prävention geschult.

Verwendete Quelle:
– Deutsche Presse-Agentur