Erkennbar sind die Blaualgen an den grünen Schlieren. Derzeit sind sie mit bloßem Auge in der Mosel zu erkennen. Zum ersten Mal traten die Blaulagen im Sommer 2017 in größerer Anzahl und deutlich sichtbar auf.
Kritischer Punkt noch nicht erreicht
Sie breiten sich in der Mosel aktuell wieder vermehrt aus, berichtet unter anderem die Zeit. „Das hat ganz leicht angefangen und jetzt in den letzten Tagen sind sie wieder so weit hoch gewachsen, dass man sie auch mit bloßem Auge erkennen kann“, habe die Biologin Julia Kleinteich von der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Noch sei die Konzentration der Blaualgen unter der kritischen Grenze. Die Biologin geht aber davon aus, dass sie wahrscheinlich in den nächsten Tagen erreicht werde.
Gewarnt werde ab einem Wert ab 15 Mikrogramm Chlorophyll pro Liter. „Im Moment bewegen wir uns zwischen fünf und zehn bis zwölf Mikrogramm“, so Kleinteich weiter. In der Mosel gebe es dabei starke regionale Unterschiede.
Gefährlich für Mensch und Tier
Blaualgen sind eigentlich Bakterien (Cyanobakterien), die sich im Sommer bei viel Sonne und Wärme gerne in stehenden Wässern massenhaft vermehren, wird in dem Bericht erklärt. Mit den Giftstoffen, die sie produzieren, können sie die Gesundheit von Mensch und Trier gefährden.
Das Schlucken von mit Blaualgen belastetem Wasser könne zu Erbrechen oder Durchfall führen, erklärt die Biologin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur weiter. Auch seien bei längerem Kontakt auf der Haut Reizungen oder Allergien möglich. Daher sollte man Wasserkontakt vermeiden.
Mosel der perfekte Nährboden
Blaualgen sind in Deutschland vor allem ein „Moselproblem“. Der Grund ist, dass die Mosel staureguliert werde und das Wasser demnach langsam fließe. Durch die lange Trockenheit und den geringen Niederschlag ist insgesamt wenig Wasser im Flussbett, das fließt. Dadurch können sich Blaualgen ungestört vermehren.
Artikel von Zeit.de (22.07.2022), Landesamt für Umwelt (06.08.2020)