Eskalation vor Trierer Disko – Prozess für elf Angeklagte beginnt heute
Gewalttätige Ausschreitungen
Sie sollen mit Flaschen, Besen, Stielen und Schaufeln auf Polizisten im Einsatz geworfen haben, auch ein Einkaufswagen und eine Holzpalette sollen in Richtung der Beamt:innen geflogen sein. Gut neun Monate nach dem Angriff auf Polizisten vor einer Diskothek in Trier begann an diesem Mittwoch (29. November 2023) vor dem Landgericht der Prozess gegen die mutmaßlichen Angreifer:innen.
Insgesamt elf Angeklagte
Insgesamt zehn Männer und eine Frau müssen sich wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamt:innen und teils wegen schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Bei der Anklageerhebung im Juli waren sie zwischen 16 und 42 Jahre alt.
Situation eskalierte
Angefangen hatte alles mit einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen in der Disco. Mehrere Gäste wurden nach draußen verwiesen. Eine Polizeistreife kam, um den Fall aufzunehmen. Laut Staatsanwaltschaft folgte ein Einsatzwagen mit fünf Beamt:innen. „Wegen der aufgeheizten Stimmung“ hätten sich die Beamt:innen zu einer Polizeikette formiert, um die Gruppe vom Betreten der Disco und einem Aufeinandertreffen mit dem Sicherheitsdienst abzuhalten.
Pfefferspray und Schlagstock kamen zum Einsatz
Weitere fünf Beamt:innen unterstützten. Das Geschehen sei eskaliert, als der angeklagte 42-Jährige vor Ort erschien. Der Mann habe einem Beamten einen Faustschlag versetzt, durch den dieser unter anderem eine Prellung im Bereich der Augenhöhle erlitt. Der Angriff sei mit Pfefferspray und Schlagstock abgewehrt worden.
Polizist gibt Warnschüsse ab
Im Anschluss bewarfen den Angaben zufolge acht Angeklagte im Alter von 16 bis 20 Jahren die Polizisten aus einer mittlerweile rund 40-köpfigen Gruppe heraus. Ein Beamter wurde demnach von einem Gegenstand am Arm getroffen. Erst als ein Polizist mit seiner Dienstwaffe zwei Warnschüsse in die Luft abgab, hörten die Angreifer:innen auf und liefen davon. Zwei Verdächtige wurden vorübergehend festgenommen.
Jugendlicher sitzt in Untersuchungshaft
Nach früheren Angaben wurden fünf Polizist:innen bei dem nächtlichen Einsatz in der Nacht zum 17. Februar verletzt – zwei davon durch Pfefferspray der Polizei. Der 16 Jahre alte Angeklagte sitzt seit März in Untersuchungshaft. Gegen ihn bestehe der dringende Tatverdacht des schweren Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte sowie der gefährlichen Körperverletzung, hieß es von der Staatsanwaltschaft.
Zur Aufklärung hatte die Polizei eine Ermittlungsgruppe mit rund 100 Beamten eingesetzt. Politiker in Land und Bund hatten die Attacke scharf verurteilt – die Attacke sorgte für bundesweite Schlagzeilen. Für den Prozess sind Termine bis Ende Januar 2024 anberaumt.
Verwendete Quelle:
– Deutsche Presse-Agentur