Prozess um Angriff auf Polizisten in Trier endet bald: Das fordert der Staatsanwalt

Vor einem knappen Jahr hatte die Attacke auf Polizisten vor einer Diskothek in Trier für Schlagzeilen gesorgt. Im Prozess gegen die mutmaßlichen Täter hat der Staatsanwalt nun sein Plädoyer gehalten.
Zuerst kam es im Club zu einer Auseinandersetzung. Foto: Florian Blaes
Zuerst kam es im Club zu einer Auseinandersetzung. Foto: Florian Blaes

Prozess um Disko-Randale in Trier-West neigt sich dem Ende zu

Im Prozess um einen gewalttätigen Angriff auf Polizisten vor einer Diskothek in Trier hat die Staatsanwaltschaft für zwei Angeklagte Haftstrafen ohne Bewährung gefordert. Ein 43-Jähriger solle wegen Körperverletzung, tätlichen Angriffs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte für ein Jahr und neun Monate ins Gefängnis, forderte Staatsanwalt Wolfgang Spies am Mittwoch (24. Januar 2024) nach Angaben des Landgerichts Trier. Bei einem 17-Jährigen plädierte er wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung auf eine Jugendstrafe von zwei Jahren, die nicht zur Bewährung ausgesetzt werden könnte.

Seit vergangenem November müssen sich elf Angeklagte zwischen 17 und 43 Jahren vor dem Landgericht Trier verantworten. Es handelt sich um zehn Männer und eine Frau. Ein Großteil von ihnen soll die Beamten bei einem Einsatz vor einem knappen Jahr mit Flaschen, Besen, Stielen und Schaufeln beworfen haben.

Für die anderen Angeklagten forderte der Staatsanwalt Arreststrafen meist von vier Wochen sowie Verwarnungen, pädagogische Wochenenden und Geld- oder Arbeitsauflagen.

Was geschah vor dem Club in Trier?

Zunächst kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen aus zwei Gruppen in der Diskothek. Die Security brachten die Personen – unter ihnen zwei der Angeschuldigten – vor die Tür. Dort hatten sich dann die Angeschuldigten und weitere Freunde zusammengetan.

Als die beiden Gruppen im Freien waren, sollen Personen aus einer der beteiligten Gruppen die Polizei alarmiert haben. Sie wollten offenbar Anzeige wegen Körperverletzung gegen Mitglieder der anderen Gruppe erstatten. Dann sei die Lage weiter eskaliert, als ein 42-jähriger Angeklagter erschien. Er sei mit einem 18-Jährigen auf die Beamten zugestürzt und habe die Polizeikette brutal durchbrochen, um zu den Security-Mitarbeitern zu gelangen. Dabei habe er einen der Polizeikräfte mit der Faust am Kopf getroffen. Dieser erlitt unter anderem eine schmerzhafte Prellung im Bereich der Augenhöhle. Die Beamten konnten den Angriff jedoch abwehren und beide Angreifer unter Einsatz von körperlicher Gewalt, Pfefferspray und eines Schlages mit dem Einsatzschlagstock zu Boden bringen und dort festhalten.

Dann gingen die Attacken aus der Menschenmenge los. Die acht Angeklagten im Alter von 16 bis 20 Jahren sollen die Beamten mit Gegenständen beworfen haben. Es wurde mit Glasflaschen geworfen, mit denen sich mehrere der Angeschuldigten aus einem Altglascontainer auf dem Gelände bewaffnet hatten, und die beim Aufprall auf den Boden zwischen den Beamten zerbarsten. Ferner wurde mit Schaufeln und Besenstiele geworfen, die als Reinigungsmittel in einem Behälter auf dem Gelände deponiert waren. Außerdem wurden ein Einkaufswagen und eine Holzpalette in Richtung der Einsatzkräfte geworfen. Ein Beamter wurde von einem nicht bekannten Gegenstand schmerzhaft am Arm getroffen. Erst als ein Polizist zwei Warnschüsse abfeuerte, endete der Angriff.

Fünf Polizisten verletzt

Fünf Polizisten waren bei dem Einsatz in der Nacht zum 17. Februar 2023 verletzt worden, zwei davon durch Pfefferspray der Polizei.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigener Bericht