Eltern in Speicher schockiert: Kita wird geschlossen

Für die Belegschaft und Eltern in Speicher kam die Nachricht überraschend: Die Vinzentinerinnen werden ihre Kita in Speicher im Sommer 2025 schließen. Wo sollen die Kita-Kinder dann hin?
Völlig überraschend kam die Nachricht über die Schließung der Kita in Speicher. Symbolfoto: picture alliance/dpa
Völlig überraschend kam die Nachricht über die Schließung der Kita in Speicher. Symbolfoto: picture alliance/dpa

Für die Eltern vieler Kindern in Speicher kam eine schockierende Nachricht an. Die Kindertagesstätte im Sankt Vinzenzhaus wird im Sommer 2025 schließen. 50 Kinder seien betroffen, für die nun Kitaplätze geschaffen werden müssen, berichtet der Südwestrundfunk (SWR) in einem aktuellen Bericht.

Kurze Mail informiert über Schließung

Den betroffenen Eltern wurde die Nachricht Nonnenorden der Vinzentinerinnen am Freitagmorgen in einer kurzen E-Mail mitgeteilt. In dem Schreiben heißt es, die Pläne zur Sanierung der Kita hätten sich zerschlagen. Daher müsse der Betrieb eingestellt werden, so der SWR. Für eine betroffene Mutter sei die Nachricht „aus heiterem Himmel“ gekommen, erzählt die dem Sender. Sie fühle sich sich im Stich gelassen.

Kosten der Sanierung sind zu hoch

Den Angaben vom SWR zufolge hatte der Träger geplant, das in die Jahre gekommene Gebäude zu sanieren. Die Arbeiten dafür hatten sogar schon begonnen. Ein Teil des Sankt Vinzenzhauses sei nach wie vor eingerüstet. Offenbar ist dem Orden mit Sitz in Köln die Renovierung aber zu teuer geworden. In der E-Mail an die Eltern heißt es, dass sich nach einer Kosteneinschätzung „“keine wirtschaftliche Sanierung darstellen lässt“.

Auch Gemeine völlig überrascht

Auch für die Verbandsgemeinde Speicher sei die Nachricht unerwartet gewesen. Die Entscheidung des Ordens habe die Kommune kalt erwischt, sagt Bürgermeister Marcus Konrad (CDU) dem SWR: „Für uns war das nicht nachzuvollziehen, zumal wir im vergangenen Jahr mit dem Träger noch über ein Sanierungskonzept gesprochen haben.“

Kitaplätze schon jetzt knapp in Speicher

Die angekündigte Schließung setzt die Stadt und die umliegenden Dörfer Beilingen, Preist und Philippsheim unter Druck. 50 Kinder aus den Gemeinden werden dort derzeit noch betreut. Ein weiteres Problem ist, dass Kita-Plätze in Speicher ohnehin schon knapp sind.

Unklar ist, wo die Kinder stattdessen hinkönnen. Die Befürchtung ist, dass es auf eine Notbetreuung hinauslaufen könnte. Denn auch die städtische Kita, laut SWR eine „Mammut-Einrichtung“ mit elf Gruppen, sei voll belegt.

Bericht SWR (11.03.2023)