Gegen Räumung von Lützerath: Menschenkette in Trier- Großdemo heute in Keyenberg

Binnen weniger Tage hat die Polizei das von Klimaaktivisten besetzte Dorf Lützerath fast vollständig geräumt. Am Samstag soll es nun in unmittelbarer Nachbarschaft eine große Demonstration mit tausenden Teilnehmern dagegen geben. Auch in Trier gab es am Donnerstag eine Kundgebung:
(c) Florian Blaes
(c) Florian Blaes

Menschenkette in Trier

Braunkohle ist der klimaschädlichste Energieträger und das rheinische Braunkohlerevier die größte CO2-Quelle Europas. Allein im Tagebau Garzweiler plant RWE noch weitere 280 Millionen Tonnen des Klimakillers Braunkohle zu fördern: Damit rückt die Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze aus dem Pariser Klimaabkommen in weite Ferne, das sagen die Organisatoren einer Kundgebung am Donnerstag, 12.01.2023 in Trier. Organisatorin Kira N. Dale sagt: „Gemeinsam mit tausenden Menschen und in Solidarität mit der globalen Bewegung für Klimagerechtigkeit fordern wir von den Verantwortlichen: Die Räumung von zu Lützerath stoppen, die Kohle unter Lützerath im Boden zu lassen sowie einen bundesweiten Kohleausstieg, der kompatibel mit der 1,5°-Grenze ist – sowohl im Rheinland als auch in Ostdeutschland.“

Und es ist 17 Uhr am Donnerstagabend auf dem Hauptmarkt. Man könnte fast meinen, es wird an dieser Demonstration niemand teilnehmen. Doch da irrt man sich ein paar Minuten später. Aus allen Richtungen kommen jung und alt an den Petrusbrunnen zusammen. Ein Faltzelt wird aufgebaut und Info-Flyer verteilt. Überraschenderweise bekommen die Demonstranten viel positives Feedback von den vorbeigehenden Menschen „Ja weiter so…“ oder „Gute Sache!“ Am Ende sind knapp 100 Menschen zusammengekommen. Es gibt zunächst kurze Redebeiträge, bevor sich eine Menschenkette durch die Fußgängerzone bildet. Mit Plakaten, Sprüchen und Gesang bringen sie ihren Unmut zur Räumung in Lützerath an den Tag.

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Großdemo nahe Lützerath- mit Gruppe aus Trier

Am heutigen Samstag, 14.01.2023 ging es dann mit einem Zug um 5:45 Uhr in Richtung NRW zu einer Großkundgebung, an der Menschen aus ganz Deutschland teilnehmen werden.

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg nimmt am Samstag an einer Kundgebung gegen den Abriss des Dorfes Lützerath zur Braunkohleförderung teil. Zu der Demonstration im Nachbarort Keyenberg, der wie Lützerath zu Erkelenz gehört, erwartet die Polizei 8000 Teilnehmer. Das Motto der Demonstration ist «Räumung verhindern! Für Klimagerechtigkeit».

Programmbeginn mit Bands und Liveacts ist nach Veranstalterangaben um 11.00 Uhr, die Demo selbst beginnt um 12.00 Uhr. Aus 50 Städten und 14 Bundesländern würden Teilnehmer erwartet, teilte Fridays for Future mit. Das Verwaltungsgericht Aachen hatte am Freitag entschieden, dass die Veranstalter die Demonstration nahezu wie geplant durchführen können und Auflagen zu einem anderen Austragungsort der Polizei gekippt. Nur der Einsatz von Traktoren bei der Veranstaltung wurde auf Wunsch der Polizei untersagt.

Räumung seit Mittwoch

Seit Mittwoch ist die Polizei damit beschäftigt, den bis dahin von Klimaaktivisten besetzten Ort zu räumen und abzureißen. Anschließend will der Energiekonzern RWE die darunter liegende Kohle abbaggern. Nach Darstellung der NRW-Landesregierung und der Bundesregierung ist dies notwendig, um die Energiesicherheit zu gewährleisten. Die Aktivisten bestreiten das – nach ihrer Darstellung reicht die Braunkohle im aktuellen Tagebau aus.

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