Gitarrenbauer aus Rheinland-Pfalz will „Rock’n’Roll retten“
Rock’n’Roll mit versiegelten Instrumenten retten
Gitarrenbauer Jens Ritter habe seit 2018 den Kabeleingang von zehn E-Gitarren aus exklusivsten Materialien und edelstem Klangholz nach der Herstellung versiegelt und damit die Instrumente unbespielbar gemacht, sagte der 50-Jährige aus Deidesheim. „Nach einem symbolischen Zeitraum von 100 Jahren können unsere Nachfahren das Siegel brechen und musizieren“, meinte Ritter. Wann die jeweilige Gitarre „geweckt“ werden dürfe, stehe eingraviert auf der Rückseite.
E-Gitarren für die Zukunft
Anlass für die Aktion sei, dass Musik heute immer öfter mit und von Computerprogrammen produziert werde, sagte Ritter. „Die Freiheit des spontanen Ausdrucks durch das Spielen einer E-Gitarre tritt in den Hintergrund. Ich hoffe, dass die E-Gitarre – und die wertvolle Kunst, sich mit ihr auszudrücken – in Zukunft wiederentdeckt wird.“
Ritter stellt sein Konzeptkunst-Projekt „Sleeping Beauties“ von Freitag, 10.02.2023, an vier Wochen lang in einer Galerie in Palm Springs (Kalifornien) aus. Gezeigt werden 17 exklusive Gitarren („Rock’n’Roll Masterpieces“).
Diese Weltstars hat der Gitarrenbauer schon beliefert
Ritter wurde mit speziellen Instrumenten für US-Stars bekannt. So bestellte Lady Gaga eine E-Gitarre mit mehr als 11.000 handverlegten Swarovski-Kristallen und 24-karätigem Gold bei ihm. Auch etwa an Prince und Musikerinnen wie Madonna und Christina Aguilera hat er bereits geliefert.
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Der Gitarrenbauer Jens Ritter arbeitet in Deidesheim in seiner Werkstatt an einer neuen Bassgitarre. Foto: picture alliance / dpa | Uwe Anspach
In den vergangenen Jahren haben sich die in limitierten Kleinserien hergestellten E-Gitarren auch zu Kunstobjekten für Sammler entwickelt. Die Manufaktur des in Bad Dürkheim geborenen Unternehmers besteht seit 1996. Jährlich entstehen in dem ehemaligen Weingut rund 80 handgefertigte Gitarren-Kunstwerke.
Deutsche Presse-Agentur