Google-Autos mit Kamera sind wieder unterwegs – auch in der Region

Ab heute könnte euch im Verkehr ein Google-Auto begegnen. Der Konzern aktualisiert seine Foto-Straßenansicht "Street View". Dafür fahren die Autos mit Kamera auch durch unsere Region.
Fahrzeuge von Google Street View, bestückt mit Kameras, sind wieder unterwegs und machen neue Aufnahmen. Foto: picture alliance/dpa
Fahrzeuge von Google Street View, bestückt mit Kameras, sind wieder unterwegs und machen neue Aufnahmen. Foto: picture alliance/dpa

Google schickt Fahrzeuge mit Kameras los

Google schickt ab dem heutigen Donnerstag, 22.06.2023, wieder Autos mit Kamera durch deutsche Städte und Landkreise. Die Foto-Straßenansicht „Street View“ soll mit neuen Bildern aktualisiert werden. Die Autos sollen bis in den Oktober unterwegs sein, kündigte Google an. Zunächst sollen aber die 20 größten Städte schrittweise aktualisiert werden, bei denen der Dienst bisher verfügbar war

Kamera-Autos fahren durch die gesamte Region

Nach Auskunft des Unternehmens fahren die Wagen durch alle Landkreise in Rheinland-Pfalz – somit auch durch die Straßen in der Region.

Wann die Autos beispielsweise in Trier zu sehen sind, ist unklar. Zum Start der Kamera-Fahrten am Donnerstag sagte eine Google-Sprecherin: „Wir können noch nicht sagen, wann und wo wir genau unterwegs sein werden, weil sich Routen oft aufgrund von Faktoren wie Wetter, Fahrbedingungen, Dauer der Aufnahmen und so weiter ändern können.“ Klar ist nur der Zeitraum vom 22. Juni bis Oktober 2023.

Street View gibt es schon seit 2010

Bei Street View kann man aus Googles Kartendienst heraus fotografische Ansichten von Straßenzügen sehen und sich in ihnen auf dem Bildschirm fortbewegen. In Deutschland wurde Street View Ende 2010 eingeführt. Die Aufnahmen dafür wurden bereits in den Jahren 2008 und 2009 gemacht. Damals machten relativ viele Menschen in Deutschland von ihrem Recht Gebrauch, die Ansicht der Gebäude, in denen sie wohnen, unkenntlich zu machen.

Was muss ich tun, wenn ich mein Haus nicht bei Google Street View sehen will?

Google muss wie im Jahr 2010 jede Wohnung und jedes Haus vor der Veröffentlichung der neuen Bilder unkenntlich machen, wenn Mieter oder Eigentümer dies wollen. Allerdings gelten die alten Anträge von damals nicht mehr, sie müssen neu gestellt werden. Der Widerspruch kann per Mail, per Formular oder per Post erfolgen.

Wurde die Verpixelung vor der Veröffentlichung des Bildes beantragt, so wird das Haus im Dienst Street View von Beginn an nur verpixelt dargestellt. Geht der Widerspruch erst nach Veröffentlichung bei Google ein, erfolgt die Verpixelung nachträglich.

Widerspruch ist jederzeit möglich

Ansonsten ist das Unkenntlichmachen auch noch jederzeit nach der Veröffentlichung der neuen Straßenansichten möglich. Man ruft dazu in Google Maps die entsprechende Ansicht auf, klickt links oder rechts oben auf das Dreipunkt-Menü und wählt „Problem melden“.

Die Funktion ist aber längst nicht nur für Fassaden-Fälle gedacht, sondern auch, wenn auf Straßenansichten beispielsweise Anstößiges zu sehen ist oder etwa urheberrechtlich Problematisches, das Google durch die Lappen gegangen ist.

Gesichter und Kfz-Kennzeichen werden übrigens nach wie vor automatisch unkenntlich gemacht, also so verschwommen dargestellt, dass man nichts mehr erkennen oder niemanden mehr identifizieren können sollte.

Was macht eigentlich Apple?

Die Aktivitäten von Apple dürften ein wichtiger Grund sein, warum Google seinen Dienst Street View in Deutschland nicht verrotten lassen will und stattdessen frische Aufnahmen besorgt. Der iPhone-Konzern hatte 2019 auf seiner Entwicklerkonferenz den virtuell begehbaren Straßenplan Look Around angekündigt und inzwischen auch in Deutschland fast flächendeckend eingeführt.

Ähnlich wie Google bietet Apple den Hauseigentümern und Mietern an, unerwünschte Aufnahmen von ihren Häuserfassaden auf Antrag hin zu verpixeln. Doch bislang haben weniger als Hundert Menschen davon Gebrauch gemacht. Look Around kann zwar nur auf Apple-Geräten (iPhone, iPad, Mac) genutzt werden, lässt aber insbesondere auf dem Smartphone den Kartendienst von Google im wahrsten Sinne des Wortes alt aussehen.

Deutsche Presse-Agentur, Google-Auskunft