Hetze gegen den Staat – Lehrerin aus dem Dienst entfernt

Eine Lehrerin hat in den vergangenen fünf Jahren auf verschiedenen Plattformen und auf Kundgebungen gegen den Staat und dessen Politik gehetzt. Das hat für die Frau nun Folgen:
Gegen die Lehrerin liegt ein Disziplinarverfahren vor. Symbolfoto: picture alliance/dpa
Gegen die Lehrerin liegt ein Disziplinarverfahren vor. Symbolfoto: picture alliance/dpa

Lehrerin wurde aus dem Dienst entfernt

Weil sie „ohne jegliches Maß an Pflichtbewusstsein“ unter anderem die Migrations- und Corona-Politik der Bundesregierung kritisiert und gegen den Staat „gehetzt“ haben soll, hat das Verwaltungsgericht Trier eine Lehrerin aus dem Dienst entfernt. Die Frau aus der Pfalz habe mit öffentlichen politischen Auftritten verschiedentlich die Grenze zum Verfassungsverstoß überschritten, teilte das Gericht am Dienstag mit. Einer Justizsprecherin zufolge ist das Urteil vom 23. Juni (Az. 3 K 2287/22.TR) noch nicht rechtskräftig.

Störung des Schulfriedens

Der Lehrerin war im Rahmen eines Disziplinarverfahrens vorgeworfen worden, seit März 2018 durch Äußerungen etwa bei Kundgebungen und auf Social-Media-Plattformen in Erscheinung getreten zu sein. Hierbei habe die Frau „in eklatanter Weise“ unter anderem gegen ihre Pflicht zur politischen Mäßigung verstoßen und den Schulfrieden gestört, hieß es. Die Beklagte habe sich eines schweren Dienstvergehens schuldig gemacht, das die Verhängung der Höchstmaßnahme erforderlich mache.

Eigenen Pflichten wurden vernachlässigt

Ein Beamter habe bei politischer Betätigung jene Mäßigung und Zurückhaltung zu wahren, die sich aus seiner Stellung gegenüber der Allgemeinheit und aus der Rücksicht auf die Pflichten seines Amtes ergeben, betonte das Gericht. Diesen Anforderungen zum Trotz habe die Frau „wiederholt, nachhaltig und über einen langen Zeitraum“ bewusst zuwidergehandelt. „Ohne jegliches Maß an Pflichtbewusstsein“ habe sie ihre politischen Aktivitäten, die sich im Kern gegen die Migrations- und Corona-Politik der Bundesregierung richteten, an den Tag gelegt.

Unterrichten der Kinder war nicht mehr möglich

Dabei habe sie „unaufhörlich mit drastischer Diktion“ gegen Politiker, den Staat, seine Organe, gegen die EU, deren Organe und auch gegen Migranten „gehetzt“. Mit den Auftritten habe die Lehrerin verschiedentlich die Grenze zum Verfassungsverstoß überschritten. Sie habe zudem bekundet, dass sie keine Gewähr mehr dafür bieten könne, „die ihr zugeteilten Schüler im Sinne der gesetzlichen Anforderungen zu unterrichten und zur gesellschaftlichen Kompetenz hinzuführen“.

Deutsche Presse Agentur