Homosexuelle dürfen bald ohne Einschränkung Blut spenden

Bislang durften schwule Männer nur Blut spenden, wenn sie in den vergangenen Monaten keinen Sex mit einem neuen oder mehreren Partnern hatten. Das soll sich endlich ändern:
Die Diskriminierung von Homosexuellen soll ein Ende finden: Künftig dürfen sie ohne Einschränkung Blut spenden. Symbolfoto: picture alliance / Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Die Diskriminierung von Homosexuellen soll ein Ende finden: Künftig dürfen sie ohne Einschränkung Blut spenden. Symbolfoto: picture alliance / Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) warnte vor einem kritischen Mangel an Blutkonserven. In Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz seien nur noch so wenige Blutkonserven auf Lager, wie die Krankenhäuser innerhalb eines Tages für ihre Patientinnen und Patienten verbrauchen, teilte der DRK-Blutspendedienst Anfang Januar mit. Künftig sollen Blutspenden für eine Spendergruppe erleichtert werden.

Diskriminierung bei Blutspende abschaffen

Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch begrüßt den Änderungsantrag des Bundesgesundheitsministeriums zum Transfusionsgesetz.

Homosexuellen Männern wird damit zukünftig der Zugang zur Blutspende erleichtert. Bislang dürfen sie nur Blut spenden, wenn sie in den vergangenen vier Monaten keinen Sexualverkehr mit einem neuen oder mehr als einem Sexualpartner hatten. Diese Diskriminierung soll abgeschafft werden.

Änderung längst überfällig

Schon seit Längerem fordert Hoch, dass diese Ausgrenzung von Schwulen abgeschafft werde. „Die bisherige Regelung der Bundesärztekammer ist diskriminierend und die beschlossene Änderung längst überfällig.“, sagt er. Blutspenden retten Leben – umso wichtig sei es also, dass die Blutspende-Richtlinie niemanden aufgrund seiner sexuellen Orientierung ausgrenzt, so der Gesundheitsminister weiter.

Die Gesetzesänderung soll ab dem 1. April 2023 in Kraft treten und verpflichtet die Bundesärztekammer dazu, die Blutspende-Richtlinien in den nächsten vier Monaten anzupassen.

Appell zum Blut spenden

Darüber hinaus wirbt der Gesundheitsminister weiterhin zur Teilnahme an Blutspendeaktionen. Insgesamt habe die Bereitschaft, Blut zu spenden, wegen Corona abgenommen. „Wir kommen diesen Winter ohne einschneidende Maßnahmen aus. Für Spenderinnen und Spender fallen somit die Zutrittsbeschränkung hinsichtlich ihres Impf- oder Genesenenstatus weg. Ich appelliere an alle: Gehen Sie Blut spenden, helfen Sie dadurch im Ernstfall anderen“, so Hoch.

Auf der Webseite des DRK können Blutspende-Termine in den Ortschaften abgerufen werden: Hier Termine suchen.

Pressemitteilung Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit (11.01.2023)