Investor für Entwicklung der Jägerkaserne ausgewählt – Trierer Unternehmen erhält Auftrag

Das Konzept für die Jägerkaserne in Trier-West steht. Eine Trierer Entwicklungsgesellschaft hat das mehrstufige und europaweit ausgeschriebene Verfahren für sich entscheiden können. Die Pläne sehen einen gemischten Wohn-, Dienstleistungs- und Gewerbestandort vor:
Überblick über das Gelände der ehemaligen Jägerkaserne in Trier-West. Foto: Stadtverwaltung Trier/Albrecht Haag
Überblick über das Gelände der ehemaligen Jägerkaserne in Trier-West. Foto: Stadtverwaltung Trier/Albrecht Haag

Das europaweite Verfahren der Stadt Trier zur Vergabe der Jägerkaserne ist abgeschlossen. Zuvor waren die Bieter aufgefordert, ein eigenes Konzept für die Entwicklung der Jägerkaserne zu erstellen mit konkreten Ideen zu sozialen Aspekten, Mobilität, Ökologie und Energie. Den zweiten Baustein für die Entscheidung über die Vergabe der Jägerkaserne bildete das von den Bietern eingereichte Kaufpreisangebot.

Trierer Unternehmen als Investor ausgewählt

Nach Vorstellung und Bewertung der eingereichten Bieterkonzepte und intensiven Verhandlungsrunden mit den bestplatzierten Bietern konnte die Trierer Entwicklungsgesellschaft EGP GmbH das europaweite Verfahren für sich entscheiden. Die Vergabe der Jägerkaserne an die EGP GmbH sei inzwischen auch vom Stadtrat bestätigt, teilt die Stadt mit.

Seitens der EGP zeigte man sich glücklich und stolz, dass man sich im europaweiten Wettbewerb gegen die hochprofessionelle Konkurrenz behaupten und durchsetzen konnte.

Pläne für die Jägerkaserne

Die Entwicklungsziele für die Jägerkaserne sehen die Schaffung eines gemischten Wohn- und wohnverträglichen Dienstleistungs- und Gewerbestandorts mit circa 330 Wohneinheiten vor. Daneben die Entwicklung eines Stadtteilparks im Rahmen des öffentlichen Grünzugs von den Moselhängen bis zur Mosel, die Freilegung des Irrbachs sowie den Erhalt und die Umnutzung einzelner Bestandsgebäude der Jägerkaserne an der Eurener Straße und Blücherstraße.

Konzept berücksichtige bezahlbaren Wohnraum

Angestrebt wird, die Jägerkaserne für alle Bevölkerungsgruppen zu einem lebendigen und identitätsstiftenden Ort zu entwickeln, der dazu beiträgt, den gesamten Stadtteil noch attraktiver, lebenswerter und zukunftsfähig zu machen. Im Konzept des Wettbewerbssiegers wird die Jägerkaserne als integriertes Mehrgenerationenquartier angesprochen, das vielfältigen Wohnraum für unterschiedliche Nutzergruppen in den Mittelpunkt stellt, aber auch mit zeitgemäßen Formen von Gewerbe und Arbeiten verbindet.

Ein besonderes Augenmerk wird auf die Menschen gelegt, die es im derzeitigen Wohnungsmarkt am schwierigsten haben. Zum Beispiel wird die EGP in der Jägerkaserne im Geschosswohnungsbau einen Anteil von mindestens 33 Prozent öffentlich geförderten Mietwohnungen umsetzen.

Zu den ökologischen und energetischen Aspekten des Konzepts zählen ein ressourcenschonender Umgang mit der Fläche, die Wiederwendung der vorhandenen Materialien, eine möglichst autarke Energieproduktion und -eigennutzung und die Förderung nachhaltiger Mobilitätsformen.

Daten und Chronologie zur Jägerkaserne

  • circa 6,5 Hektar Gesamtgröße, circa 4,2 Hektar Nettobauland
  • erbaut: 1913-1916 für das „Jägerregiment zu Pferde Nr. 8“, militärische Nutzung bis 2014
  • 2010: Masterplan Trier West inklusive Jägerkaserne. Ziel: Konversion zu Wohngebiet mit öffentlichem Grünzug
  • 2014: Festsetzung des Stadtumbaugebietes Trier-West (inkl. Jägerkaserne)
  • 2015-2016: städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb mit Bürger- und Fachworkshops; Wettbewerbsergebnis bildet Grundlage für die weitere städtebauliche Rahmenplanung (2017), für die Aufstellung eines Gestaltungshandbuchs (2018) und für den Bebauungsplan (derzeit im Verfahren)
  • 2017: Festsetzung des Sanierungsgebiets „Konversion Jägerkaserne“ (vereinfachtes Verfahren), Stadt macht von Erstzugriffsrecht Gebrauch – Abschluss Kaufvertrag
  • ab 2021: europaweites Vergabeverfahren zur Vermarktung des Großteils der Jägerkaserne
  • Abbrucharbeiten bis November 2023
  • Umsetzung der Gesamtmaßnahme bis Ende 2028

Pressemitteilung Stadt Trier (06.05.2022)