Klima-Aktivisten blockieren in Trier: Kreuzung an Porta dicht

Jetzt ist der Klima-Protest auch in Trier angekommen: An diesem Freitagmittag, gegen 17 Uhr, haben Aktivisten der Letzten Generation die Kreuzung an der Porta Nigra blockiert - festgeklebt hatten sie sich aber nicht.
Klima-Aktivisten protestierten an der Porta Nigra. Foto: Florian Blaes
Klima-Aktivisten protestierten an der Porta Nigra. Foto: Florian Blaes

Klima-Protest erreicht zum ersten Mal Trier

Im Bereich der Kreuzung an der Porta Nigra kam es kurzzeitig wegen der Aktion der „Letzten Generation“ zu starken Verkehrsbeeinträchtigungen. Die Aktivisten blockierten die komplette Kreuzung. Es ist die erste Demonstration dieser Art in Trier. Die Polizei war bereits am Mittag alarmiert und im Großaufgebot im Einsatz. Am Vormittag hatten sich Hinweise auf eine Protestaktion ergeben, deshalb waren besonders viele Kräfte im Stadtbereich unterwegs. Bis zum Nachmittag blieb es aber ruhig – bis etwa 17 Uhr.

Foto: Florian Blaes

Kurze Beeinträchtigungen in Trier

Vier Personen machten mit Plakaten auf sich aufmerksam und behinderten den Verkehr im Kreuzungsbereich an der Porta Nigra mit einer Sitzblockade. Geschrieben hatten sie „Wir brechen das Gesetz“ auf die Plakate. Schnell rückte die Polizei an und forderte die Personen auf, die Nordallee zu verlassen.

Eine Person kam dieser Aufforderung nach, nachdem die weiteren durch die Beamten bereits von der Fahrbahn getragen werden mussten. Die Gruppe konnte ihren Protest anschließend auf dem Gehweg vor der Porta Nigra fortsetzen und beendete diesen gegen 18:10 Uhr.

Die Polizei war mit starken Kräften in der Stadt. Foto: Florian Blaes

„Leider war heute die Polizei zu schnell“, sagt Jörd Wiesenfeldt, einer der Aktivisten. „Aber in 36 Städten, darunter eben auch zum ersten Mal in Trier haben wir auf uns aufmerksam gemacht. An unseren Forderungen halten wir weiterhin fest. Welche diese sind, sollte jedem mittlerweile bekannt sein.“ Er kündigte an, weiterzumachen.

Proteste an Flughäfen legen schwere Sicherheitsmängel offen

Nach den viel beachteten Flughafenblockaden in Düsseldorf und Hamburg in dieser Woche hatten die Klimaaktivisten die für diesen Freitag bundesweit angekündigten Proteste bundesweit in Städten gestartet. Die Aktionen auf den Flughäfen legten massive Sicherheitsmängel an den Airports offen. Den Aktivisten war es gelungen, nur mit leichtem Werkzeug auf den Flugbahnen zu gelangen. In Hamburg war der Flugverkehr für einige Stunden komplett eingestellt worden – am ersten Ferientag! Auch am Düsseldorfer Airport kam es zu deutlichen Verspätungen und Ausfällen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte an, dass die kritische Infrastruktur in Deutschland künftig besser geschützt werden soll.

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Das sind die Forderungen der Letzten Generation

Wie Fridays for Future fordert die Letzte Generation deutlich mehr Tempo bei den Maßnahmen gegen den Klimawandel. Die Letzte Generation wählt dafür allerdings Blockade-Aktionen von Straßen oder Flughäfen, weshalb ihre Protestform umstritten ist. Ihre konkreten Forderungen sind:

  • Tempolimit von 100 km/h: Dieses würde nach ihren Angaben jährlich mehr als 6,7 Millionen Tonnen CO2 in Deutschland vermeiden. Die Bundesrepublik ist tatsächlich eines der wenigen Länder ohne Tempolimit und befindet sich damit in Gesellschaft mit Afghanistan, Bhutan, Burundi, Haiti und Mauretanien. Das Tempolimit scheitert in der Ampel-Regierung derzeit am Widerstand der FDP.
  • Dauerhaftes 9-Euro-Ticket: Möglichst viel Individualverkehr soll so auf den öffentlichen Personennahverkehr umgelenkt werden. Das Deutschland-Ticket für 49 Euro halten die Aktivisten für unsozial.
  • Einführung eines Gesellschaftsrats: Dieses Gremium aus zufällig ausgewählten Bürgern soll sich tief in Klimathemen einarbeiten können (mit Unterstützung von Wissenschaftlern) und mit seinen Vorschlägen auf Politik und Bundestag einwirken, Kritiker halten dies für undemokratisch, da der Bundestag bereits das gewählte Entscheidungsgremium ist.

Mitteilung Polizei Trier, eigener Bericht