Liebe wabert durch die Trierer Innenstadt: Peter Fox begeistert Tausende vor der Porta

Peter Fox hat sich Zeit gelassen. Sehr viel Zeit. Doch nach seinem ersten Soloalbum "Stadtaffe" (2008) überraschte er seine Fans endlich mit dem Nachfolger "Love Songs". Damit ist der "Seeed"-Frontmann aktuell auf Solo-Tour und spielte am Abend vor der atemberaubenden Kulisse der Porta Nigra in Trier.
Peter Fox trat vor der Porta Nigra auf. Foto: Anne Zimmer
Peter Fox trat vor der Porta Nigra auf. Foto: Anne Zimmer

Peter Fox ist zurück – und wie!

Eigentlich wollte Pierre Baigorry alias Peter Fox nicht mehr alleine auf der Bühne stehen. In einem „Spiegel“-Interview erklärte er kürzlich, dass er sich dafür zu alt fühle. Zum Glück für seine Fans hat er es sich doch noch einmal anders überlegt und einen kräftigen Schluck aus dem Brunnen der ewigen Jugend genommen.

Galerie leider ist nicht verfügbar

Songs zum Mitsingen – auch für alternde Millennials

Und er kann es noch! Der einzige Unterschied zu 2008 ist meiner Meinung nach die Anzahl der Wörter in seinen neuen Songs. Darüber bin ich als alternder Millennial sehr froh, es erleichtert das Mitsingen – wir werden eben alle älter. Das Album „Love Songs“ ist etwas ruhiger, bedachter und smoother. Eben genau das, was einem der Titel verspricht.

Die einzelnen Songs sind dadurch aber nicht weniger tanzbar oder aussagekräftig. Peter Fox hat nicht versucht, sein Album „Stadtaffe“ zu toppen (eine in meinen Augen unlösbare Aufgabe), sondern seinen Fans etwas komplett Neues und gleichzeitig Vertrautes geschenkt.

Ausnahmekünstler reißt alle Generationen mit

Neben mir im Publikum steht – nein, feiert – ein Mädchen, ich schätze sie auf vielleicht 13 Jahre. Sie ist 100 Prozent textsicher, nicht nur bei neuen Songs wie „Ein Auge blau“ oder „Vergessen wie“, sondern auch bei den alten Hits wie „Alles neu“ oder „Schüttel deinen Speck“. Peter Fox ist eben ein Ausnahmekünstler, der es schafft, nicht nur Millennials in den Bann zu ziehen, sondern auch Boomer und die Gen Z mit seiner Musik zu begeistern.

Dutzende Menschen verwandeln Bühne in Partyszene

„Sind wir laut genug? Eure Stadt ist sehr streng“, fragt er und schon schaukeln einen die Bässe mal schneller, mal langsamer zwischen den Häuserwänden der Trierer Altstadt hin und her. Neben zwei fantastischen Background-Sängerinnen, die gleichzeitig als Tänzerinnen agieren, verwandeln noch etwa zwei Dutzend Trierer:innen die Bühne in eine bebende Partyszene.

Dutzende Tänzer:innen sorgten auf der Bühne für einen Hingucker. Foto: Anne Zimmer

„Über euch könnte man eigentlich auch mal ein Lied schreiben“

Im roten Scheinwerferlicht steht Peter Fox da, schwingt das Handtuch, und singt von den großen und kleinen Problemen des Alltags. Die erste Zugabe leitete er mit einem Lob für die historische Stadt ein: „Ihr seid eine wunderschöne Stadt, über euch könnte man eigentlich auch mal ein Lied schreiben“, sagte er unter großem Jubel. Das habe er noch nicht, dafür aber über die Toscana und stimmt das Lied „Toscana Fanboys“ an. Ganz ehrlich – ein herrlich lauer Sommerabend, eine wunderschöne Altstadtkulisse um einen herum und ein kühles Getränk in der Hand – viel fehlt in diesem Moment nicht zum Italienurlaub.

Warmer Sommerabend in Trier – (fast) so schön wie in der Toskana. Foto: Anne Zimmer

Peter Fox bringt Liebe nach Trier

Nach eineinhalb Stunden Optimismus, guter Laune, Speck schütteln und Zukunft pink sehen, singt das Publikum noch einmal gemeinsam und mit vollem Herzblut „Haus am See“. Liebe liegt in der Luft und man hat das Gefühl, dass alles gut wird. Wenn wir uns heute die Kopfhörer aufsetzen und noch einmal den Peter-Fox-Mix in voller Lautstärke abspielen, halten wir uns genau an diesem Gefühl fest.

Peter Fox spielte neue und alte Hits. Foto: Anne Zimmer

Das Konzert war Teil der Event-Serie „Porta hoch 3“, das Künstler:innen an die historische Location bringt. Nach Peter Fox stehen diese Woche noch Auftritte von Hubert von Goisern, Silbermond und Danger Dan auf dem Programm. Den Abschluss macht am Sonntag das kostenlose Picknick-Konzert des Philharmonischen Orchesters der Stadt Trier.

eigene Recherche, in Zusammenarbeit mit Patryk Kubek (SOL.DE)