Lückenschluss auf A 1: Umweltschützer kündigen Widerstand an

Die Autobahn 1 weist in der Eifel eine Lücke auf. Nun ist der Bau auf einem Teilabschnitt dort nähergerückt, was umgehend Widerstand bei Umweltschützern auslöst.
Symbolfoto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
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Planfeststellungsbeschluss für A 1-Abschnitt in Rheinland-Pfalz

Der Ausbau der Autobahn 1 in der Eifel ist auf rheinland-pfälzischer Seite einen weiteren Schritt vorangekommen. Für den Abschnitt zwischen Adenau im Kreis Ahrweiler und Kelberg im Kreis Vulkaneifel wurde ein Planfeststellungsbeschluss erlassen, wie das Bundesverkehrsministerium in Berlin und das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium in Mainz mitteilten. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Rheinland-Pfalz kündigte weiteren Widerstand gegen den Autobahnbau an.

„Der A1-Lückenschluss ist eines der drängendsten Infrastrukturprojekte in Rheinland-Pfalz“, sagte Landesverkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP). Er sei von hoher Bedeutung für die Eifelregion aber auch für das deutsche Infrastrukturnetz insgesamt.

A 1 ist eine der längsten deutschen Autobahnen – mit 25 Kilometer Lücke

Die Autobahn 1 führt von der Ostseeküste in Schleswig-Holstein über Hamburg, Bremen, Münster, Wuppertal und Köln durch die Eifel bis nach Saarbrücken und ist eine der längsten Autobahnen Deutschlands – allerdings mit Unterbrechung. Derzeit endet sie im Norden nahe Blankenheim in Nordrhein-Westfalen und im Süden bei Kelberg. Über das Schließen der rund 25 Kilometer langen Lücke, das laut den Ministerien eine durchgehende Fernstraßenverbindung von der Ostsee bis nach Frankreich auf einer Länge von rund 730 Kilometern bringen würde, wird seit vielen Jahren diskutiert.

Pläne für Ausbau nach der Flutkatastrophe neu angesetzt

Die Planungen für den Abschnitt Adenau-Kelberg hatten im Sommer 2021 schon kurz vor dem Abschluss gestanden. Dann wurde nach der Flutkatastrophe im Ahrtal eine Überprüfung des Entwässerungsplans für den Ausbau neu angesetzt. In der Folge wurden unter anderem höhere Niederschlagswerte zugrunde gelegt und größere Regenrückhaltebecken geplant.

Schmitt nannte den Erlass des Planfeststellungsbeschlusses einen „wichtigen Meilenstein für dieses Projekt“. Der aus Rheinland-Pfalz stammende Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte, der Lückenschluss der A 1 rücke greifbar näher. Das seien gute Nachrichten für die gesamte Eifelregion. Das nächste Ziel ist Schmitt und Wissing zufolge, unwiderrufliches Baurecht zu erreichen.

BUND will das Mammutprojekt in der Eifel verhindern

Das will der BUND in Rheinland-Pfalz tunlichst verhindern. „Vorbehaltlich einer eingehenden Prüfung des Beschlusses, der uns noch nicht zugestellt wurde, werden wir fristgerecht die nötigen juristischen Schritte unternehmen, damit der Eifel dieses anachronistische Mammutprojekt erspart bleibt“, sagte die BUND-Landesvorsitzende Sabine Yacoub nach einer Mitteilung.

Der BUND hat nach wie vor „schwerwiegende naturschutzfachliche Bedenken“, Alternativvorschläge seien nicht hinreichend berücksichtigt worden, auch der Hochwasservorsorge werde weiter nicht genügend Rechnung getragen. Zudem gebe es bei den Nord-Süd-Fernstraßen gar keine Lücke, parallel gebe es mit der A 3, A 61 und A 60 genügend Autobahnen, die Bundesstraße 51 könne von Blankenheim bis zur A 60 punktuell optimiert werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werde Widerspruch gegen den Planfeststellungsbeschluss eingelegt, kündigte der BUND an.

Deutsche Presse-Agentur