Millionenbetrug mit Coronatests? Angeklagter vor Landgericht Trier geständig
Millionenbetrug mit Coronatests? Angeklagter vor Landgericht Trier geständig
Im Prozess um mutmaßlichen Millionenbetrug bei der Abrechnung von Coronatests will der Angeklagte vor dem Landgericht Trier ein Geständnis ablegen. „Er wird sich umfassend geständig einlassen“, kündigte dessen Anwalt Andreas Ammer am Donnerstag zum Prozessauftakt für den nächsten Prozesstag an. Der 31-Jährige, der insgesamt 25 Teststellen in Trier und im nördlichen Rheinland-Pfalz betrieben habe, bereue seine Tat.
Das sind die Vorwürfe
Dem gebürtigen Aachener wird vorgeworfen, von Ende August 2021 bis Ende Juni 2022 wesentlich mehr Tests abgerechnet zu haben, als tatsächlich erbracht wurden. Insgesamt handele es sich dabei um rund 112.000 Tests, sagte Oberstaatsanwalt Wolfgang Bohnen bei der Anklageverlesung. Dadurch habe der Mann zu Unrecht knapp 1,3 Millionen Euro gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz geltend gemacht.
Der Mann, der Jura studiert und sein erstes Staatsexamen in der Tasche hat, habe die sogenannten Bürgertests monatlich bei der KV abgerechnet. Mal seien es 1.500 Tests mehr gewesen, die er angab, mal 11.000 und einmal gut 36.000. Die Zahlung der letzten Abrechnung sei von der KV ausgesetzt worden, nachdem bei einer Plausibilitätsprüfung Auffälligkeiten festgestellt worden seien. Die KV hatte daraufhin Anzeige gestellt.
Der 31-Jährige habe die Teststellen nicht jeden Tag und nicht über den gesamten Zeitraum betrieben. Weitere Orte seien in Koblenz, Mayen und Neuwied. Er war damals in Trier Geschäftsführer einer Firma für Veranstaltungen gewesen.
Seit Mai in Untersuchungshaft
Der 31-Jährige sitzt seit Mai in Untersuchungshaft. Es ist die erste Anklage der Staatsanwaltschaft Trier wegen Betruges im Zusammenhang mit dem Betreiben einer Corona-Teststelle. Der Prozess geht am 7. November weiter.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur