Nach Großbrand in Hermeskeil: Verheerendes Ausmaß zu erkennen – Aufräumarbeiten haben begonnen

Einen Tag nach dem Großbrand im Hermeskeiler Sägewerk sieht man am Donnerstag, 14.07.2022, das Ausmaß dieses verheerenden Brandes. Nach Polizeiangaben entstand ein Schaden im mehrstelligen Millionenbereich, genau lässt er sich derzeit noch nicht beziffern. 
Von oben ist das Ausmaß des Feuers deutlich zu erkennen. Foto: Florian Blaes
Von oben ist das Ausmaß des Feuers deutlich zu erkennen. Foto: Florian Blaes

Weitere Nachlöscharbeiten

Auf dem Weg zum Sägewerk kommen einem am Tag danach schon die ersten Feuerwehrfahrzeuge entgegen. In der Nacht wurden die Einsatzkräfte ausgetauscht, sodass die Feuerwehrleute, welche von erster Minute an dort waren, sich zu Hause ausruhen konnten – vor allem Kräfte aus der VG Hermeskeil. Zarte Rauchschwaden steigen noch auf und im Inneren des Geländes werden weiterhin noch Glutnester abgelöscht. Auf der Straße wiederum beginnen die Aufräumarbeiten der Einsatzmaterialien.

Aufräumarbeiten beginnen

Aufräumarbeiten sind auch auf dem Gelände im vollen Gange. Mit zwei schweren Baggern wurde in der Nacht das Langholz umgestapelt, um es so abzulöschen. Am Tag haben die weiteren Abrissarbeiten der Gebäude begonnen, die ohnehin fast vollständig eingestürzt waren. Vom Verwaltungstrakt ist gänzlich nicht mehr übrig, außer ein Schuttberg. Es wird versucht, Aktenordner aus den Trümmern zu retten.

„5 vor 12“ vor einem Waldbrand

Von oben ist das Ausmaß deutlich zu erkennen. Bis auf das Holz, welches rechtsseitig gelagert wurde, ist nichts mehr übrig von dem einstigen Sägewerk. Überall sind Brandstellen auf der Wiese und den Hecken nebenan zu sehen. Was am Morgen danach vor allem deutlich wird: Hier war es wörtlich „5 vor 12“ für einen noch größeren Brand. Der Wald nebenan ist stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Grüne Nadeln an den Fichten gibt es keine mehr. Alles verbrannt, und hier hätte es schlimm enden können. Glücklicherweise konnte eine Riegelstellung der Feuerwehr und der Einsatz der Löschhubschrauber hier Schlimmeres verhindern.

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Schule und Freibad geschlossen

Auf einer Wiese neben dem Sägewerkgelände stehen unzählige Getränkekisten und Essen, die den Einsatzkräften in der Nacht immer wieder zur Verfügung gestellt wurden. Auch Anwohner haben Kisten mit Getränken bereitgestellt. Neben der IGS, die am heutigen Donnerstag geschlossen bleibt, ist auch das Freibad in Hermeskeil am heutigen Tag geschlossen. Hier mussten die Badegäste am Mittwochabend das Bad räumen, da man das Wasser zum Löschen benötigte. Die Zufahrt zum Sägewerk ist weiterhin gesperrt. Die Warnungen für die Bevölkerung wurden am frühen Donnerstagmorgen aufgehoben.

Danke von Landrat und VG-Bürgermeister

Wie bereits am Mittwoch, machte sich auch am Donnerstagmorgen Landrat Stefan Metzdorf ein Bild von der Lage und war ständig bei der Einsatzleitung vor Ort, bis tief in die Nacht. Da es eine Einsatzlage der Alarmstufe 4 ausgerufen wurde, war auch die technische Einsatzleitung (TEL) vor Ort und somit auch der Landrat. Aber auch der Verbandsgemeinde-Bürgermeister Hartmut Heck war am Mittwoch und am Donnerstag ständig vor Ort. Beide danken mit ausdrücklichen Worten allen Einsatzkräften und den vielen Helfern von Landwirten, die hier tatkräftig im Einsatz waren.

Vier Verletzte Einsatzkräfte – wwei Mitarbeiter verletzt

Insgesamt wurden im Verlauf des Einsatzes sechs Personen verletzt, vier davon wurden im Krankenhaus behandelt und zwischenzeitlich wieder entlassen. Ebenfalls vier der Verletzten waren Einsatzkräfte. Alle Personen wurden nur leicht verletzt.

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Alarmierungskette des Rettungsdienstes vor Ort

17:05 Uhr: Alarmierung des Organisatorischen Leiters

17:18 Uhr: Alarmierung SEG Teileinheit Hochwald. Diese stellten einen RTW und einen Sanitätstrupp zur Absicherung der Einsatzkräfte bereit.

17:30 Uhr: Alarmierung des Modul Führung Saar-Hochwald mit dem ELW1 und der Kreisbereitschaftsleitung des DRK

17:56 Uhr: Vollalarm der Einheit SEG Saar-Hochwald im Landkreis Trier-Saarburg, aufgrund mehrerer Verletzter und Zuspitzung der Lage

18:21 Uhr: Der Organisatorische Leiter zieht einen vor Ort befindlichen LNA hinzu. Die Abschnittsleitung Gesundheit wird gebildet.

18:34 Uhr: Das Modul Führung, sowie erste Teileinheiten der alarmierten SEG Einheit Saar-Hochwald treffen aus Konz und Saarburg mit mehreren Rettungswagen, Krankenwagen, Mannschaftstransport- und Logistikfahrzeugen im Bereitstellungsraum an der IGS Hermeskeil ein. Die eingetroffenen Rettungswagen lösten die Kollegen des Rettungsdienstes an der Einsatzstelle ab, damit diese wieder für reguläre Notfälle zur Verfügung stehen.

19:15 Uhr: Im Auftrag des Organisatorischen Leiters organisiert der „Gerätewagen Logistik“ aus Saarburg 4 Paletten Getränke (rd. 2000L) für die Einsatzkräfte. Die Kollegen von MHD und DRK richteten einen Pendelverkehr zur Versorgung der Einsatzstelle und des Bereitstellungsraums mit Getränken ein.

Inzwischen sind die Hilfsorganisationen mit 55 Helfern vor Ort im Einsatz.

Gegen 21 Uhr lieferte die SEG Verpflegung des MHD, Essen für 250 Personen und stellte zusammen mit den Kollegen des DRK Kaffee für die Einsatzkräfte bereit. Für 6 Uhr heute morgen lieferte die SEG Verpflegung, Frühstück für 100 Personen an.

Um 00:30 Uhr wurden die Kollegen der SEG Einheit Saar-Hochwald, durch Kräfte der SEG-Einheit Mosel-Eifel ausgelöst. Die Kollegen aus Schweich (DRK), Föhren (MHD) und Ehrang (DRK) stellten über Nacht die sanitätsdienstliche Versorgung der Einsatzkräfte sicher.

Knapp 500 Kräfte im Gesamteinsatz

Vonseiten der Feuerwehr ist eine genau Auflistung leider nicht möglich, da einfach zu viele Kräfte vor Ort waren. Am Ende kommt man auf eine Gesamtstärke von mehr als 400 Kräften. Es waren Feuerwehren aus dem Landkreisen Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Birkenfeld, St. Wendel, Merzig-Wadern und der Stadt Trier. THW des Landkreises Trier-Saarburg, US Airbase, Bundeswehr, Polizei RLP und Hessen vor Ort. Rettungsdienst (siehe oben), Wasserwerke des VG, die Polizei Hermeskeil und die Kriminalpolizei Trier.

Eine Brandwache wird wohl noch mehrere Tage im Einsatz sein.

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