Rekord: So viele Blaualgen in der Mosel wie noch nie – Umweltministerium warnt
Noch nie zuvor wurden so hohe Blaualgen-Werte gemessen wie in diesem Jahr. Die Konzentration der Bakterien ist aktuell im mittleren und unteren Bereich der Mosel so hoch wie zuvor. Das haben Untersuchungen des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU) und der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ergeben.
Kritischer Wert längst überschritten
Der für ein Badeverbot an Badegewässern maßgebliche Grenzwert von 75 Mikrogramm pro Liter wird teilweise um das Zweifache überschritten. Das LfU rät daher dringend dazu, Gewässer- und Uferbereiche mit deutlich grüner Färbung zu meiden und mit Wasser in Kontakt zu kommen. Das Wasser sollte keinesfalls getrunken oder verschluckt werden. Auch Hunde oder Pferde sollen vom Wasser ferngehalten werden. Zudem rät das Ministerium auf das Schwimmen und andere sportliche Betätigungen mit engem Kontakt zum Moselwasser zu verzichten.
Folgende Werte wurden gemessen: In Wintrich 41,5 µg/l , Staustufe Zeltingen-Rachtig 90,6 µg/l und Staustufe Enkirch-Trarbach 97,9 µg/l. Weit höhere Werte wurden in Koblenz-Güls (134 µg/l) und Fankel (153,4 µg/l) gemessen.
Kein Moselwasser zum Gießen
Auch wird vorsorglich davon abgeraten, Wasser aus der Mosel zur Bewässerung von Gemüse zu verwenden. Die Pflanzen könnten die von Blaualgen produzierten Giftstoffe aufnehmen.
Kein Fisch aus Mosel essen
Aktuell wird auch von einem Verzehr von Fischen aus der Mosel abgeraten, weil Fische die produzierten Giftstoffe aufnehmen. Diese Cyanotoxine sind hitzestabil und werden auch bei der Garung nicht sicher zerstört.
Gefährlich für Mensch und Tier
Blaualgen sind eigentlich Bakterien (Cyanobakterien), die sich im Sommer bei viel Sonne und Wärme gerne in stehenden Wässern massenhaft vermehren. Mit den Giftstoffen, die sie produzieren, können sie die Gesundheit von Mensch und Trier gefährden.
Das Schlucken von mit Blaualgen belastetem Wasser könne zu Erbrechen oder Durchfall führen. Auch sind bei längerem Kontakt auf der Haut Reizungen oder Allergien möglich.
Pressemitteilung Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (26.08.2022)