Sonnenmilch-Flatrate für Bauarbeiter in Trier

Menschen, die im Sommer draußen arbeiten, sollen gesund durch den Sommer kommen und keine "Sonnen-Kompromisse" machen müssen. Unternehmen sollen in eine Sonnencreme-Flatrate bieten:
Damit die Haut lange lachen kann: „Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 gehört für Bauarbeiter
Damit die Haut lange lachen kann: „Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 gehört für Bauarbeiter

Eine Sommer-Flatrate für Wasser und Sonnencreme auf dem Bau: Bauarbeiter, Fassadenreiniger oder Garten- und Landschaftsbauer in Trier sollen im Job keine „Sonnen-Kompromisse“ machen. Das fordert die IG BAU Saar-Trier. „Wer unter freiem Himmel arbeitet, hat ein enormes UV-Risiko. Gefährlich ist längst nicht nur der akute Sonnenbrand. Die Haut vergisst nichts. Sie sammelt die Sonnenstunden – Jahr für Jahr: Die ständige Einstrahlung lässt die Haut früher altern und kann zu Hautkrebs führen“, sagt Ute Langenbahn.

Chef soll für Wasser und Sonnencreme sorgen

Die Bezirksvorsitzende der IG BAU warnt davor, „die Sonne auf die leichte Schulter zu nehmen“. Langenbahn fordert die Betriebe auf, beim Arbeitsschutz in den Sommermodus zu schalten: Sonnencreme und Wasser müsse es für die, die draußen arbeiten, kostenlos geben. Die Chefin oder der Chef sollen eine kostenfreie Flatrate für Sonnenmilch und Wasser anbieten. Das Angebot sei auch „kein Goodie“, denn Durstlöschen ist Sache vom Chef, sagt Langenbahn.

Sonnencreme soll die Desinfektionsspender ersetzen

Was mit der Handdesinfektion in der Corona-Pandemie geklappt habe, müsse jetzt auch beim Sonnenschutz am „Open-Air-Arbeitsplatz“ zu schaffen sein: „Aus Desinfektionsmittel-Spendern sollten Sonnenmilch-Spender werden. Und die muss es auf allen Baustellen geben. Überall, wo unter praller Sonne gearbeitet wird, sollte es Gratis-Sonnencreme zum Einreiben geben – aus der Tube, aus der Flasche oder am besten eben gleich aus dem Spender.“, sagt Ute Langenbahn.

Vorbild beim Umrüsten der Spender von Hygiene auf Sonnenschutz seien die Niederlande. Dort gebe es in diesem Sommer an öffentlichen Plätzen bereits kostenlose Sonnencreme aus umfunktionierten Desinfektionsspendern.

Denkt an eure eigene Gesundheit, rät die IG Bau

Die IG BAU Saar-Trier rät allen „Draußen-Jobbern“, auch selbst auf eine Sonnencreme mit möglichst hohem Lichtschutzfaktor zu achten. „Gerade wer einen hellen Hauttyp hat, sollte zu einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30, besser aber 50 greifen. Auch regelmäßiges Wassertrinken ist ein Muss. Sonnenmilch und Wasserflasche gehören genauso zum Job wie Mörtel und Maurerkelle“, so IG BAU-Bezirksvorsitzende Langenbahn.

Nicht vergessen: Immer genug trinken

Die Faustregel beim Wassertrinken sei einfach: An heißen Arbeitstagen alle 15 bis 20 Minuten ein volles Wasserglas – mindestens aber zweieinhalb Liter Flüssigkeit am Tag, so die Empfehlung der IG BAU. „Mineralwasser oder kalte Tees gratis – das gehört zu jedem Sommerprogramm beim Arbeitsschutz“, erklärt Ute Langenbahn. U

nd die Gewerkschafterin bringt es noch einmal deutlich auf den Punkt: „Arbeitgeber sind bei Hitzearbeit dazu verpflichtet, Wasser oder andere nicht alkoholische Getränke zur Verfügung zu stellen.“ Das sei in der Arbeitsstättenverordnung klar geregelt.

Mittagssonne meiden

Heikel werde es vor allem in der Mittagszeit. Dann sei besondere Vorsicht geboten. „Diese Faustregel hilft: Wenn der eigene Schatten kleiner ist als die Körpergröße, dann ist die Gesundheitsgefahr besonders hoch. Zwischen 12 und 14 Uhr sollte der Großteil der Arbeiten in den Schatten verlegt werden. Dann ist maximaler Schutz angesagt“, so Ute Langenbahn.

Grundsätzlich sei bei Arbeiten zwischen 11 und 16 Uhr besondere Vorsicht geboten. Wichtig sei außerdem, möglichst viele Teile des Körpers mit Kleidung zu bedecken. Dazu ein Praxis-Tipp der IG BAU-Bezirksvorsitzenden: „Ein am Helm fixierter Nackenschutz ist eine Kleinigkeit, die aber viel bringt.“

Pressemitteilung IG Bau (06.07.2023)