Trierer Stadtwerke wollen Treviris-Passage kaufen

Die Treviris-Passage hat schon vor vielen Jahren den Glanz verloren. Doch jetzt sind große Projekte zur Umgestaltung des Gebäudekomplexes vonseiten der Stadtwerke und der Volksbank Trier geplant:
Große Pläne für die Treviris-Passage. Foto: Berthold Werner, Trier BW 2014-04-12 15-07-32, CC BY-SA 3.0
Große Pläne für die Treviris-Passage. Foto: Berthold Werner, Trier BW 2014-04-12 15-07-32, CC BY-SA 3.0

Glorreiche Tage sind vorbei

Einst war die Treviris-Passage eine Besonderheit in Trier. Bekanntheiten wie Udo Jürgens oder die Band The Sweet waren schon zu Gast in dem Treviris-Festsaal. Allerdings verkümmern die in den 70er-Jahren neu erbauten Wohn- und Geschäftsgebäude in den letzten Jahren immer mehr. Nicht lang zurückliegt die Neugestaltung der Bus- und Fahrradtrassen, viel änderte dies aber nicht am Erscheinungsbild.

Sammelplatz für alkoholisierte Menschen

Gerade in dem Bushaltestellenbereich halten sich vermehrt alkoholisierte Menschen auf. Erst Anfang April kam es zu einem Vorfall, bei welchem ein betrunkener Mann randalierte und eine Mülltonne aus der Halterung riss. Dieser attackierte einen anderen Mann, welcher eingreifen wollte, so der Trierische Volksfreund.

Erneuerung der Gebäude

Im Sommer 2021 dann die frohe Nachricht. Die bisherigen Eigentümer der Treviris-Passage, die R+V Versicherung AG, teilten gegenüber dem TV mit, die gesamte Immobilie umzubauen. Nur ein knappes Jahr später, im September 2022, als die Bauarbeiten beginnen sollten, dann die ernüchternde Mitteilung von der R+V: Das Projekt wurde aufgrund von stark gestiegenen Kredit- und Baukosten gestoppt. Somit war die Zukunft des Gebäudes wieder einmal ungewiss.

Trierer Stadtwerke wollen die Treviris-Passage übernehmen

Nach exklusiven Informationen des TV ändert sich das jetzt allerdings. Die Stadtwerke Trier planen gemeinsam mit der Volksbank Trier den gesamten Gebäudekomplex zu erwerben, um ihn im Anschluss umzugestalten. Die konkreten Pläne der beiden Partner seien jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch unbekannt.

Der SWT-Pressesprecher Carsten Grasmück erklärte auf Nachfrage des TV: „Das grundsätzliche Interesse, die Immobilie gemeinsam mit der Beteiligungs-GmbH der Volksbank Trier zu kaufen, können wir allerdings bestätigen“. Aufgrund der laufenden Vertragsverhandlungen und der noch ausstehenden Beschlüsse und Genehmigungen sei es jedoch nicht möglich, Genaueres zu sagen, bestätigt Johannes Kemmer, Geschäftsführer der Volksbank-Beteiligungs GmbH gegenüber dem Trierischen Volksfreund.

Komplettsanierung war geplant

Bereits seit einigen Jahren stehen viele Wohnungen leer. Die alten Pläne der R+V Versicherung AG umfassten eine von Grund auf Komplettsanierung der rund 100 Mietwohnungen im Gebäudekomplex. Auch die Laden-Passagen im Erd- und Untergeschoss sollten erhalten bleiben. Ob die beiden neuen Partner die Pläne übernehmen oder eigene für das Riesenprojekt entwickeln, ist nicht bekannt.

Ausbau des Bus-Knotenpunktes

Nach TV-Angaben sollen allerdings die Wohnungen erhalten bleiben und auch die vorbei geführten Trassen sollen zu einem noch größeren Bus-Knotenpunkt ausgebaut werden.

Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen bleibt erhalten

„Wo früher zwei Kaufhäuser und eine Einkaufspassage standen, gehen Touristen und Touristinnen an guten Tagen in inhabergeführten Geschäften ein und aus“, formulierte Triers neuer Bau Dezernent Thilo Becker im Dezember seine Zukunftsvision für das Quartier in Innenstadtnähe. Mitte März kündigte der insolvente Konzern dann jedoch an, dass die Filiale in der Simeonstraße weitergeführt werden soll und von einer Schließung ausgenommen ist.

Nicht das einzige gemeinsame Projekt

Für die Stadtwerke und die Volksbank-Beteiligungs GmbH ist es nicht das erste Projekt, welches die gemeinsam führen. Die beiden Partner arbeiten ebenfalls in der Ostallee zusammen. Auf dem rund 22.000 Quadratmeter großem SWT-Gelände sollen bis 2028 ein neues Stadtviertel gebaut werden. Rund 250 neu gebaute Mietwohnungen, Geschäftsgebäude und sanierter Altbestand sind Teil des Planes.

Wie das Riesenprojekt finanziert wird sowie ein exklusives Interview von dem Bankvorstand gegenüber dem Trierischen Volksfreund, könnt ihr hier nachlesen. (Hinweis: Der Beitrag ist ein Teil des „volksfreund+“-Angebots. Dafür ist eine Registrierung oder Zahloption erforderlich.)

Beitrag Trierischer Volksfreund (18.04.2023)