Unwetter Region Trier: Überschwemmungen, Erdrutsch, umgestürzte Bäume und Dachschäden

Es wurde für den Mittwoch, 14.09.2022, lange vor schweren Unwettern aufgrund des vielen Regens gewarnt. Und es kam wie es kommen musste: die Feuerwehren waren in der gesamten Region im Einsatz.
(c) Florian Blaes
(c) Florian Blaes

Die Feuerwehren in der Region Trier hatten am Mittwoch, 14.09.2022, viel zu tun. Oftmals kam es zu Überflutungen, vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume. Auch gab es einen Erdrutsch und zwei schwere Beschädigungen an Dächern. Hier der Überblick aller Landkreise:

Bitburg-Prüm und Vulkaneifel 

Überflutungen rund um Bleialf 

In der Eifel zogen am Nachmittag gleich mehrere Starkregengebiete durch. Auf dem Radar war zu sehen, wie diese linienförmig über die Eifel gezogen sind. Hier blieb es allerdings glücklicherweise, trotz des teils sehr starken Regens, bei nur wenigen unwetterbedingten Einsätzen.

Rund um Bleialf gab es mehrere Einsätze. So musste die Feuerwehr um kurz nach 16 Uhr zu einem Haus ausrücken, in dem das Wasser eingelaufen ist. In Ihrenbrück lief ebenfalls Wasser in ein Gebäude und die Fahrbahn wurde überflutet. Die getroffenen Gebäude wurden mit Sandsäcken gesichert und die Häuser leer gepumpt. Im Einsatz war die Feuerwehr Bleialf.

(c) Feuerwehr Bleialf

Umgestürzte Bäume bei Birresborn 

In Dreis-Brück gab es um 17 Uhr ebenfalls mehrere Notrufe wegen überfluteten Fahrbahnen. Hier waren die Feuerwehren aus Dreis-Brück und Dockweiler im Einsatz. Auf der L 24 zwischen Birresborn und Lissingen stürzten mehrere Bäume um. Die Strecke musste gesperrt werden.

Trier-Saarburg

Starke Überflutungen in Saarburg 

Auch über den Hochwald und Hunsrück und den Saargau zogen immer wieder Unwetterfronten. So kam es in Saarburg am Bahnübergang, gegen 18:15 Uhr, zu einer massiven Überflutung. Hier hoben sich während des Starkregenschauers die Kanaldeckel an und schossen die Fluten hoch aus dem Boden. Das Wasser lief über die Gleise. Von der Hauptstraße über die Brückenstraße in Richtung Saar. Es kam zu erheblichen Behinderungen im Verkehr. Die Feuerwehr sicherte die Gefahrenstelle ab, bis der Regen weniger wurde und die Fluten folglich auch zurück gingen. Aber auch an anderen Stellen in Saarburg wurde die Fahrbahn überflutet, so in der Straße „Zum Kunoweiher“. Zeitglich wurde auch ein Ort weiter in Ockfen die Fahrbahn überflutet. Die Feuerwehren Saarburg und Ockfen waren im Einsatz.

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Sturzflut auf L 152 bei Beuren/ Hochwald 

Um 18:40 Uhr wurde die Feuerwehr auf die L 152 zwischen Beuren und Reinsfeld gerufen. Hier ergossen sich Wassermassen vermutlich von der Autobahn 1 aus kommend durch den Wald und suchten sich in einer massiven Sturzflut den Weg in eine Senke, wo das Wasser dann zum Stehen kam. Die Tiefe unterschätzte ein Verkehrsteilnehmer und richtete sich unter dem Fahrzeug einen großen Schaden an, als es zum Erliegen kam. Die Feuerwehr rückte an, und sperrte zunächst die Gefahrenstelle. Mit mehreren Tauchpumpen wurde dann das Wasser von der Straße abgepumpt. Als der Wasserstand mit dem Abpumpen niedriger wurde, konnte der Verkehr wieder einspurig an der Gefahrenstelle vorbeigeleitet werden.

Bis die komplette L 152 wieder frei war, dauerte es eine Weile, da es immer wieder mehr oder weniger stark regnete. Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Beuren/ Hochwald und Prosterath.

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Erdrutsch auf der Wiltinger Kupp 

Und wieder zum Problem wurde die Wiltinger Kupp. Hier ergossen sich zum wiederholten Male Wassermassen durch den Weinberg und lösten einen Erdrutsch aus. Die K 133 zwischen Wiltingen und Konz musste zunächst durch die Polizei und folglich vom LBM gesperrt werden. Große Mengen an Geröll machten eine sichere Durchfahrt nicht mehr möglich. Gleich an mehreren Stellen kamen die Massen von der hohen Mauer auf die Straße gestürzt. Hier müssen folglich Bagger anrollen, um die Strecke wieder befahrbar zu machen. Trotz der Sperrungen fuhren immer wieder Verkehrsteilnehmer durch die Gefahrenstelle.

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Feuerwehrhaus in Holzerath überschwemmt 

Ebenfalls am Abend musste die Feuerwehr Holzerath ausrücken. Weit mussten sie allerdings nicht fahren, denn ihr eigenes Gerätehaus wurde überschwemmt. Die Einsatzkräfte hatten die Lage aber schnell in den Griff bekommen und das Wasser aus dem Gebäude gebracht.

Bernkastel-Wittlich 

Grundschule in Heidenburg überschwemmt 

Hier blieb es verhältnismäßig auch eher ruhig. Auf der L 147 zwischen Horath und Piesport stürzten mehrere Bäume um, sodass die Strecke gesperrt werden musste. In Heidenburg wurde die Grundschule bis zu 30 Zentimeter hoch unter Wasser gesetzt. Auf dem Schulhof sammelte sich das Wasser an die 20 Zentimeter hoch. Hier war die Feuerwehr im Einsatz, um das Wasser wieder aus dem Gebäude zu pumpen. Inwieweit es hier Schäden gab, ist noch unklar.

Hunsrück 

Windhose deckt Dächer in Büchenbeuren ab 

Schlimmer war es hingegen in Büchenbeuren. Hier zog am südlichen Ortsrand eine kleine Windhose vorbei. Zunächst wurde ein Teil eines Daches auf einem landwirtschaftlichen Hof abgedeckt und meterweit fortgetragen.

Rund 500 Meter weiter in der „Dr.-Wilhelm-Schüller-Straße“ wurden große Teile eines Daches eines Wohnhauses zerstört. Die Familie, die zum Zeitpunkt im Haus war, blieb glücklicherweise unverletzt. Hier wurde auch das Gartenhaus komplett zerkleinert und zerstört. Eine ältere Frau erlitt einen Schock und musste vor Ort vom Rettungsdienst betreut werden. Die Feuerwehr rückte an und sicherte das Dach ab. Hier kam die Drehleiter zum Einsatz. Lose Teile wurden gesichert und die Straße wieder gereinigt. Das Windereignis richtete glücklicherweise nur an diesen beiden Gebäude Schäden an, die hier aber erheblich sind. Im Einsatz waren 50 Kräfte der umliegenden Stützpunktwehren.

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Nordsaarland 

Überflutungen im Landkreis St. Wendel 

Auch über den Landkreis St. Wendel zogen immer wieder Unwetter mit Starkregen. Durch die Integrierte Leitstelle auf dem Saarbrücker Winterberg wurde die Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen alarmiert. Um kurz vor 17 Uhr ging es hier los, der letzte Einsatz war gegen 20:40 Uhr. In Bosen kam das Wasser durch das Dach in ein Wohnhaus, in Neunkirchen/ Nahe drohte ein Gebäude überschwemmt zu werden. Folgende Straßen wurden überflutet: L 145 in Hasborn, Ortsdurchfahrt von Gronig, L 326 in Eiweiler, Eisenbahnstraße in St. Wendel, Ortsdurchfahrt  Güdesweiler und die L 309 in Oberkirchen. Die Einsätze konnten größtenteils bereits nach kurzer Zeit abgearbeitet werden. Bei den überfluteten Straßen kam es teils zu Verkehrsbehinderungen und Straßensperren. Verletzt wurde niemand.

Überall gab es zeitweise Probleme 

In der gesamten Region wurden bei Durchzug von Unwettern mit ergiebigen Regen, immer wieder die Straßen überflutet. Oftmals floss das Wasser aber ohne einen Eingriff der Feuerwehr wieder nach einiger Zeit selbstständig ab. Es kam dann zeitweise zu Behinderungen im Straßenverkehr, auch durch Sturzbäche die auf die Straßen liefen. Der LBM ist heute im Dauereinsatz, um überall in der Region wieder die Strecken von Geröll und Steinen zu befreien. Auch auf den Feldern gab es große Schäden durch Sturzfluten, die sich ihren Weg ins Tal suchten.

(c) Florian Blaes

Regensummen 

Innerhalb kurzer Zeit, wir sprechen hier von 30 Minuten bis zu 90 Minuten, fielen große Mengen an Regen. Hier ein kleiner Überblick der Messwerte von gestrigen Mittwoch:

Rheinland-Pfalz (Region Trier) 

  • Schneifelforsthaus 76,4 mm
  • Newel 59,5 mm
  • Leiwen 59,0 mm
  • Pellingen 44,1 mm
  • Beuren 36,8 mm
  • Deuselbach 35,7 mm
  • Trier 17,0 mm

Nordsaarland

  • Nohfelden 35,7 mm
  • Namborn 28,0 mm
  • Schmelz 21,6 mm
  • Tholey 18,7 mm
  • Weiskirchen 8,5 mm

Heute wird es deutlich ruhiger. Der Regen lässt immer mehr nach. Es kann allerdings noch zu einzelnen Schauern kommen, aber keine größeren Unwettern mehr.

 

 

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