1.300 demonstrieren vor Saarbrücker Staatstheater gegen Polizeigewalt
Auch am Sonntag (7. Juni 2020) wurde in Saarbrücken gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. Laut Polizei nahmen rund 1.300 Menschen an der Versammlung unter dem Motto „Kreative Kundgebung gegen Rassismus und Polizeigewalt mit Texten, Poesie und Gesang“ auf dem Tbilisser Platz vor dem Staatstheater teil, so die Beamten am Sonntagabend.
Rassismus-Opfer spricht
Die einstündige Veranstaltung sei laut Polizei friedlich verlaufen, auch im Nachgang sei es im Gegensatz zum Samstag zu keinerlei Störungen gekommen. An der Kundgebung hatte unter anderem der 24-jährige Student aus Gabun gesprochen, der am Samstagmorgen zum Opfer eines mutmaßlich rassistisch motivierten Mordversuchs geworden war.
Bouillon verurteilt Vorfall am Samstag
Am Samstag hatten rund 3.000 Personen an einem Protest vor der Saarbrücker Congresshalle teilgenommen. Danach war es zu einem Zwischenfall vor der Europa-Galerie gekommen. Die Polizei war hier nach eigenen Angaben mit Münzgeld, Plastikflaschen und Pflastersteinen beworfen, bespuckt – und als Nazis beschimpft worden.
Saarlands Innenminister Klaus Bouillon (CDU) verurteilte den Vorfall. Es sei unter keinen Umständen akzeptabel, dass Beamtinnen und Beamten verbal und tätlich angegriffen werden „von genau den Menschen, die noch wenige Stunden zuvor Gewaltakte verurteilt haben“. Er forderte eine konsequente Verfolgung dieser Taten „mit der ganzen Härte des Gesetzes.“
Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt, 07.06.2020
– eigener Bericht
– Aktionsbündnis Bunt statt Braun Saar/Facebook: Video vom Protest auf dem Tbilisser Platz, 07.06.2020
– Facebook-Post des Ministeriums für Inneres, Bauen und Sport des Saarlandes, 07.06.2020