Abo-Karten sollen Bus- und Bahnfahren im Saarland günstiger machen

Die Fahrgastzahlen der Saarbahn sind seit Jahren rückläufig. Die Tickets für den öffentlichen Personennahverkehr im Saarland gelten als überteuert. Verkehrsministerin Anke Rehlinger hat nun eine Reform der Tarife vorgeschlagen.
Die Fahrkarten für Saarbahn und Busse im Saarland sollen dank einer Tarifreform günstiger werden. Foto: BeckerBredel
Die Fahrkarten für Saarbahn und Busse im Saarland sollen dank einer Tarifreform günstiger werden. Foto: BeckerBredel
Die Fahrkarten für Saarbahn und Busse im Saarland sollen dank einer Tarifreform günstiger werden. Foto: BeckerBredel
Die Fahrkarten für Saarbahn und Busse im Saarland sollen dank einer Tarifreform günstiger werden. Foto: BeckerBredel

Eine komplizierte, unfaire Wabenstruktur und zu hohe Preise – das ist das Urteil eines Gutachtens zum ÖPNV im Saarland, das im Auftrag der Landesregierung erstellt wurde.

Demzufolge werden Bahn und Busse im Saarland im Vergleich zu anderen Bundesländern sehr wenig genutzt. „So fährt über die Hälfte der Bevölkerung ab 16 Jahren nie Bus und Bahn im Saarland“, heißt es im Gutachten. Das Liniennetz sei gut ausgebaut, aber die Fahrpreise und -konditionen im Bus- und Bahnnetz müssen reformiert werden. Entsprechende Vorschläge wurden gestern von Verkehrsministerin Anke Rehlinger präsentiert. Zunächst wolle man die Wabenstruktur verbessern. 

Abo-Karten für Fahrten durch das ganze Saarland

Pauschal-Tarife für das ganze Netz der Saarbahn und alle Busse sollen das unübersichtliche System überwinden. Das heißt, zukünftig soll eine „Saarland-Flat“, wie Rehlinger sie nennt, eingeführt werden. Für 39 Euro im Monat, so der Vorschlag, könne man dann durch das ganze Bundesland fahren. Einzige Einschränkung: Werktags soll das Ticket erst nach 9.00 Uhr gelten. 

Auch weitere Abo-Tarife sind geplant: etwa eine Schüler-Karte für 49 Euro im Monat, eine für Azubis für 59 Euro, die vom Arbeitgeber bezuschusst werden soll, und auch ein Sozialtarif für Hartz-IV Empfänger für 27 Euro. Wegfallen soll dafür möglicherweise das kaum genutzte und wegen der Altersgrenze von 65 Jahren umstrittene Seniorenticket

Umsetzung der Tarifreform ist eine Kostenfrage

Natürlich kosten bestimmte Angebote auch Geld. Wie viele Kosten durch eine neue Tarifstruktur entstehen könnten, ist bislang noch unklar. Mit fünf Millionen Euro im Jahr sei jedoch schon sehr viel möglich, heißt es laut „SR“.  

Die Reformen müssen zunächst mit allen Beteiligten abgesprochen werden – von Busunternehmen bis zu den Kommunen und Kreisen, so Rehlinger laut „SZ“. Zwar stehe noch nichts fest, auf einen Pauschal-Tarif wolle man jedoch auf keinen Fall verzichten. Eine Flatrate könne auch den Ausflugs- und Freizeitverkehr unterstützen. Die finalen Preise seien jedoch noch unklar. Das Saarland-Abo könne auch zehn Euro teurer als vorgeschlagen werden. Mit einer offensiven Herangehensweise wolle man aber möglichst viele der günstigen Tarif-Vorschläge durchsetzen. 

Als Starttermin der neuen Tarife für die Saarbahn und die Busse im Saarland ist 2020 veranschlagt. 

Verwendete Quellen:
• Probst & Consorten: Gutachten – Tarifreform im Saarland
• Saarbrücker Zeitung
• Saarländischer Rundfunk