Ärger nach Klinik-Schließung in Wadern: Notfallpatient 40 Minuten nach Saarbrücken unterwegs

Wenn das Nasenbluten trotz des Durchführens aller Notfallmaßnahmen nicht mehr aufhört, ist ein Besuch bei einem Arzt unerlässlich. Eigentlich kein Problem. Wohnt man derzeit in Wadern, dann schon. Das musste erst kürzlich ein Betroffener feststellen. Denn die Kliniken in Losheim, Merzig oder Hermeskeil verfügen nicht über entsprechende HNO-Versorgung. 40 Minuten dauerte es, bis er schließlich in eine Saarbrücker Klinik gebracht wurde.
Aufgrund von starkem Nasenbluten musste das betroffene Familienmitglied medizinisch versorgt werden. Symbolfoto: Unsplash (CC0-Lizenz)
Aufgrund von starkem Nasenbluten musste das betroffene Familienmitglied medizinisch versorgt werden. Symbolfoto: Unsplash (CC0-Lizenz)
Aufgrund von starkem Nasenbluten musste das betroffene Familienmitglied medizinisch versorgt werden. Symbolfoto: Unsplash (CC0-Lizenz)
Aufgrund von starkem Nasenbluten musste das betroffene Familienmitglied medizinisch versorgt werden. Symbolfoto: Unsplash (CC0-Lizenz)

Helga Raschke wohnt in Wadern. Das örtliche Krankenhaus: Seit November 2017 geschlossen. Dieser Umstand sorgte jetzt für eine ärgerliche Situation.

In einem Erfahrungsbericht schildert die Frau der „Saarbrücker Zeitung“, wie es innerhalb ihrer Familie vor wenigen Tagen zu einem Notfall kam. Die betroffene Person litt plötzlich unter starkem Nasenbluten; nahe gelegene Kliniken konnten die alarmierten Retter allerdings nicht anfahren. Denn diese hätten keine HNO-Versorgung. Also habe der Patient zwischen Saarbrücken, Trier und Homburg wählen können.

Aufgrund der Verkehrsanbindung entschied sich die Familie für Saarbrücken. Die Fahrzeit dorthin: 40 Minuten. Nachdem die Blutung gestillt wurde, verbrachte der Betroffene noch vier Tage stationär im Krankenhaus, schreibt Helga Raschke der „SZ“.

Derweil ängstigt sich die Anwohnerin vor der Versorgungslücke im Nordsaarland. „Wohin bei Knochenbrüchen, Schnittverletzungen, Gallenkoliken oder sonstigem?“, fragt sie. Und fühlt sich von der Politik im Stich gelassen. Als die Wadener Klinik noch geöffnet war, berichtet die Frau, konnte der gleiche Notfall ihres Familienmitglieds ohne eine lange Fahrt im Krankenwagen behandelt werden.