Amoklauf an Uni Trier angedroht: Anklage gegen 24-jährigen Studenten
Im sozialen Netzwerk „Jodel“ soll ein heute 24-Jähriger im November 2017 angekündigt haben, Amok an der Universität in Trier zu laufen. Er hatte damals gedroht, am nächsten Tag mit einer halbautomatischen Waffe eine Jura-Vorlesung im Audimax stürmen zu wollen, um gezielt Menschen zu töten, so die Staatsanwaltschaft. Jetzt hat sie Anklage gegen den Studenten erhoben.
Zahlreiche Zeugenhinweise und die Zusammenarbeit mit den Betreibern von „Jodel“ brachten die Ermittler damals auf die Spur des 24-Jährigen. Ein Spezialkommando nahm ihn schließlich wenige Stunden nach der Drohung fest.
Polizei sperrte Uni-Campus
Die Polizei hatte nach der Festnahme des Studenten zuerst von einer „herausragenden Bedrohungslage“ gesprochen. Denn zunächst war unklar, ob der junge Mann noch einen Komplizen hatte. Um jedes Restrisiko auszuschließen, sperrte die Polizei das Audimax-Gebäude, in der die Strafrechtsvorlesung stattfinden sollte, mitsamt der angrenzenden Mensa ab. Zudem wurde der Uni-Campus über Stunden abgeriegelt.
Eine Waffe konnte bei der Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen nicht gefunden werden. Es habe keine Anhaltspunkte gegeben, dass der 24-Jährige wirklich einen Amoklauf habe durchführen wollen, so Oberstaatsanwalt Manfred Stemper zum „Trierischen Volksfreund“.
Gutachten: Student leidet unter psychischer Störung
Die Ermittler werfen dem 24-Jährigen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten vor. Ein Gutachten ergab, dass er unter einer psychischen Störung leide und im Zustand verminderter Schuldfähigkeit gehandelt hatte. Das Amtsgericht muss jetzt entscheiden, ob es die Anklage der Staatsanwaltschaft zulässt und ob es zu einer Verhandlung kommt.
Verwendete Quellen:
• Trierischer Volksfreund
• Deutsche Presse-Agentur