Anklage gegen mutmaßlichen Schleuserclan – Durchsuchungen auch in Saarbrücken

Rund ein halbes Jahr nach der Zerschlagung eines mutmaßlichen Schleuserclans hat die Staatsanwaltschaft nun den "Kopf der Bande" angeklagt. Zuvor war es unter anderem in Saarbrücken zu Durchsuchungen gekommen.
Bei dem Kopf der Bande soll es sich um einen 55-Jährigen handeln. Symbolfoto: René Priebe/dpa-Bildfunk.
Bei dem Kopf der Bande soll es sich um einen 55-Jährigen handeln. Symbolfoto: René Priebe/dpa-Bildfunk.
Bei dem Kopf der Bande soll es sich um einen 55-Jährigen handeln. Symbolfoto: René Priebe/dpa-Bildfunk.
Bei dem Kopf der Bande soll es sich um einen 55-Jährigen handeln. Symbolfoto: René Priebe/dpa-Bildfunk.

Der mutmaßliche Bandenchef, ein 55 Jahre alter Familienvater, soll von Bitburg in der Eifel aus für insgesamt 26 Schleusungen von syrischen Flüchtlingen zwischen Mai 2018 und September 2019 verantwortlich sein. Das teilte nach Angaben von „dpa“ die Anklagebehörde mit.

In 15 Fällen sei es gelungen, die Personen mit gefälschten Visa vorwiegend aus dem Libanon über die Flughäfen Frankfurt am Main, Düsseldorf, München und Amsterdam einzuschleusen. Pro Schleusung soll der 55-Jährige zwischen 4.500 und 17.000 Euro kassiert haben. Meist seien die Aufträge von in Deutschland lebenden Verwandten gekommen sein.

Mitangeklagte

Mitangeklagt sind der 23 Jahre alte Sohn des 55-Jährigen sowie ein weiterer Mann (32). Ihnen wird Beihilfe zu Schleusungen vorgeworfen, so „dpa“. Zudem sollen zwei weiteren Familienmitglieder zur Bande gehören. Wo sie sich aufhielten, sei aber unbekannt. „Nach ihnen wird gefahndet“, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Durchsuchungen auch in Saarbrücken

Der mutmaßliche Schleuserclan war im vergangenen Oktober bei Razzien in vier Bundesländern zerschlagen worden. Ein Ort der Durchsuchungen sei auch Saarbrücken gewesen. Das Ziel: die Adresse eines Beschuldigten.

In diesem Zusammenhang hatte Dieter Romann, Präsident des Bundespolizeipräsidiums, erklärt: „Diese Form der organisierten Clankriminalität höhlt den Rechts- und Sozialstaat aus, aber diese Gruppe ab heute nicht mehr“.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigener Bericht