Arztpraxen im Saarland stehen für mögliche Massenimpfungen bereit

Im Saarland haben sich rund 700 Ärzte und Ärztinnen dazu bereit erklärt, in ihren Praxen Corona-Impfungen anzubieten, falls die Kapazitäten der saarländischen Impfzentren nicht mehr ausreichen. Die Kassenärztliche Vereinigung erklärte am Dienstag (2. März 2021), dass man sich auf Massenimpfungen vorbereite.

Im Saarland stehen rund 700 Ärztinnen und Ärzte für mögliche Corona-Impfungen bereit. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Informationen der Kassenärztlichen Vereinigung. Demnach stehen bereits 450 Arztpraxen in den Startlöchern, um Corona-Impfungen anzubieten, sobald dem Saarland größere Impfstoffmengen zur Verfügung stehen.

Saarländische Arztpraxen bereiten sich auf Massenimpfungen vor

Gunter Hauptmann, der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland erklärte hierzu am Dienstag in Saarbrücken: „Wir bereiten uns auf Massenimpfungen in den Praxen vor“. Denn es sei laut Hauptmann absehbar, dass die Kapazitäten der saarländischen Impfzentren nicht mehr ausreichten, wenn die Impfstoffmengen wie angekündigt erhöht werden.

Bei der Kassenärztlichen Vereinigung rechnet man damit, dass ab Mai oder Juni täglich bis zu 8.000 Corona-Impfungen zusätzlich in den Arztpraxen durchgeführt werden könnten. Dadurch könne man möglichst schnell alle impfwilligen Personen durchimpfen. Hauptmann hält es für möglich, dass die Corona-Impfungen im Saarland so bereits bis Ende August abgeschlossen werden könnten.

Hauptmann: Es darf nicht passieren, dass Impfstoff ungenutzt daliegt

Er warnt gleichzeitig, dass man auf die Masse an Impfungen unbedingt frühzeitig vorbereitet sein müsse: „Was in keinem Fall passieren darf, auch uns als Ärzten nicht, dass Impfstoff daliegt, und wir kriegen ihn nicht verimpft“, so der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung.

Die Hausarztpraxen bereiten sich in einem Modellprojekt vor, dass laut Hauptmann am Montag an sieben Standorten positiv gestartet sei. „Es lief total reibungslos“, erklärte er. Erste Rückmeldungen hätten gezeigt, dass alles „super funktioniert“ habe.

Damit die saarländischen Ärztinnen und Ärzte die Corona-Impfungen in ihren Praxen durchführen können, benötigt das Saarland allerdings zunächst einmal mehr Impfstoff.

Gesundheitsministerin Bachmann fordert mehr Impfstoff für das Saarland

Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag aufgefordert, Bundesländer in Grenzregionen wie das Saarland mit mehr Impfstoff zu versorgen, als bislang vorgesehen: „Monika Bachmann fordert mehr Impfstoff für das Saarland und Grenzländer“.

Hintergrund der Forderung ist, dass die benachbarte Region Moselle vom Robert Koch-Institut als Virusvariantengebiet eingestuft wurde. Pendler müssen seit Dienstag einen negativen Corona-Test mit sich führen, der nicht älter ist als 48 Stunden. Um Grenzschließungen zu vermeiden, fordert Bachmann mehr Impfstoff, als bislang vorgesehen. „Wir wollen alles machen, nur keine Grenzen schließen. Das ist das allerletzte Mittel, was infrage käme“, so Bachmann.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte