Mit nächtlichen Ausgangssperren in Paris und anderen Metropolen verschärft Frankreich den Kampf gegen steigende Corona-Zahlen. Die neuen Beschränkungen gelten vom Samstag an ab 21 Uhr abends bis 6 Uhr morgens, kündigte Präsident Emmanuel Macron am Mittwochabend (14. Oktober 2020) in einem TV-Interview an.
Gesundheitsnotstand erklärt
„Wir haben die Kontrolle nicht verloren“, betonte der Staatschef angesichts der besorgniserregenden Corona-Lage. Um Einschränkungen per Verordnung durchsetzen zu können, verhängte die Regierung zudem erneut den Gesundheitsnotstand.
Hier gilt die Ausgangssperre
Von den Ausgangssperren sind nun neben dem Großraum Paris die Städte Lille, Grenoble, Lyon, Aix-Marseille, Montpellier, Rouen, Toulouse und Saint-Etienne betroffen. Die Maßnahmen sollen zunächst für mindestens vier Wochen gelten, dann aber mit Zustimmung des Parlaments bis zum 1. Dezember verlängert werden. Niemand darf nun während der Ausgangssperre ohne triftigen Grund vor die Tür.
Harte Strafen angekündigt
Macron kündigte Strafen an, falls die Menschen sich nicht an die Regeln halten. Verstöße würden mit 135 Euro geahndet, für Wiederholungstäter könnten bis zu 1.500 Euro fällig werden. Für Menschen, die nachts arbeiten müssten, werde es Ausnahmen geben. „Ich denke, dass wir (…) angemessene Maßnahmen treffen“, sagte Macron. Die Wirtschaft solle am Leben gehalten werden, betroffene Branchen würden weiter unterstützt.
Lage verschlechtert sich
Die Corona-Lage in Frankreich verschlechtert sich seit Wochen. Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern hatte am Wochenende annähernd 27.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet – das war ein Rekord. Am Mittwoch zählte das Land rund 23.000 Neuinfektionen – insgesamt sind seit Beginn der Pandemie mehr als 33.000 Menschen gestorben.
Höchste Warnstufe für große Städte
Für Paris und andere Metropolen gilt bereits die höchste Corona-Warnstufe. Bars sind geschlossen, in Restaurants gelten strengere Hygienemaßnahmen. Turnhallen und Schwimmbäder sind weitgehend geschlossen. Besonders die Situation in der Hauptstadt bereitet große Sorge. Dort steigt die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen immer weiter an. Eine Überlastung der Krankenhäuser soll nun unbedingt verhindert werden.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur