Ausgebüxte Vogelspinnen und Schlangen in Schiffweiler: Das ist der aktuelle Stand

Eine Gefahrenmeldung der Gemeinde Schiffweiler wegen ausgebüxter Vogelspinnen und Schlangen hat am heutigen Donnerstag (22. Juli 2021) für große Aufregung gesorgt. Im Laufe des Tages stellte sich dann heraus, dass der Sachverhalt komplizierter ist, als ursprünglich angenommen. Der aktuelle Stand im Überblick:
Ob in Schiffweiler Schlangen oder Vogelspinnen tatsächlich ausgebüxt sind, ist derzeit noch unklar. Der Besitzer der Tiere beteuert, dass dem nicht so ist. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Caroline Bock
Ob in Schiffweiler Schlangen oder Vogelspinnen tatsächlich ausgebüxt sind, ist derzeit noch unklar. Der Besitzer der Tiere beteuert, dass dem nicht so ist. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Caroline Bock

Gefahrenmeldung der Gemeinde Schiffweiler sorgt für Aufsehen

Bereits am gestrigen Mittwochabend (21. Juli 2021) veröffentlichte die Gemeinde Schiffweiler eine Gefahrenmeldung, wonach Vogelspinnen und Schlangen im Gemeindegebiet ausgebüxt seien. In der Mitteilung hieß es konkret: „Die Polizei Neunkirchen teilte der Gemeinde Schiffweiler mit, dass in Schiffweiler mehrere Vogelspinnen und Schlangen entkommen sind“. Die Mitteilung, über die auch SOL.DE am heutigen Donnerstagmorgen berichtete („Aktuelle Warnung vor Vogelspinnen und Schlangen in Gemeinde Schiffweiler“), sorgte für große Aufregung.

Sachverhalt unklarer als zunächst angenommen

Wie sich im Laufe des Tages herauskristallisierte, ist der Sachverhalt dann doch unklarer als zunächst angenommen. So meldete sich am Vormittag ein Leser bei unserer Redaktion und gab uns gegenüber an, dass er der Halter der vermeintlich ausgebüxten Tiere sei. Er versicherte uns, dass keines seiner Tiere entlaufen sei. Unter Bezugnahme auf die Angaben unseres Lesers haben wir eine entsprechende Anfrage an die Gemeinde Schiffweiler gestellt. Daniel Müller, der stellvertretende Amtsleiter des Ordnungsamtes, klärte uns umfassend über den Sachverhalt auf und informierte uns über den aktuellen Stand in der Sache.

Online-Anzeige führte zur Gefahrenmeldung

Zunächst erklärte Müller, dass der Sachverhalt im Rahmen einer Online-Anzeige über die Polizei Neunkirchen bei der Gemeinde Schiffweiler eingegangen sei. Dort habe man aufgrund des geschilderten Sachverhalts sofort reagiert und „die Menschen im Gemeindegebiet im Sinne einer präventiven Gefahrenabwehr umgehend informiert“. Schließlich habe man als Gemeinde eine Informationsverantwortung gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern und müsse über potenzielle Gefahrensituationen informieren.

Polizei Neunkirchen ermittelt weiter in dem Fall

Müller führte weiter aus, dass sich der vermeintliche Halter der Tiere im Laufe des Tages beim Ordnungsamt gemeldet und auch ihm gegenüber versichert habe, dass der in der Anzeige geschilderte Sachverhalt unzutreffend sei. Als Gemeinde müsse man nun allerdings die Ermittlungen der Polizei Neunkirchen abwarten. Man könne es keinesfalls verantworten, aufgrund einer privaten Aussage Entwarnung zu geben und später gegebenenfalls zu riskieren, dass eine Bürgerin oder ein Bürger dann doch eine unangenehme Begegnung mit einem der Tiere hat. Dies gelte umso mehr, da die vermeintlich ausgebüxten Tiere bei vielen Menschen mit Ängsten behaftet seien.

Tiere seien nicht gefährlich

In diesem Zusammenhang betonte Müller allerdings auch, dass die Tiere weder giftig noch sonst in einer Art gefährlich seien. Man wolle nur nicht, dass jemand ohne Vorwarnung auf eine Schlange oder Vogelspinne treffe. Zudem sei das betroffene Gebiet in Schiffweiler deutlich eingrenzbar zwischen Hauptstraße, Querstraße und Landsweilerstraße. Personen, die kilometerweit weg wohnen, müssten sich insofern keine Sorgen machen.

Lage bleibt vorerst unklar

Die Lage in Schiffweiler bleibt weiterhin unklar. Müller erklärte gegenüber SOL.DE abschließend, dass man als Gemeinde aktuell leider genau wie die Bürgerinnen und Bürger „etwas in der Luft hänge“. Erst wenn die Lage durch die Polizei zweifelsfrei geklärt ist, könne man eine entsprechende Entwarnung aussprechen.

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– eigene Recherche