Ausrüstungsmangel bei der Bundeswehr im Saarland

Der teils eklatante Ausrüstungsmangel bei der Bundeswehr trifft auch Soldaten im Saarland.
Annegret Kramp-Karrenbauer und Soldaten der der Luftlandebrigade 26. Archivfoto: dpa-Bildfunk/Oliver Dietze
Annegret Kramp-Karrenbauer und Soldaten der der Luftlandebrigade 26. Archivfoto: dpa-Bildfunk/Oliver Dietze
Annegret Kramp-Karrenbauer und Soldaten der der Luftlandebrigade 26. Archivfoto: dpa-Bildfunk/Oliver Dietze
Annegret Kramp-Karrenbauer und Soldaten der der Luftlandebrigade 26. Archivfoto: dpa-Bildfunk/Oliver Dietze

Fehlende Schutzwesten
Wie aus dem Jahresbericht 2017 des Wehrbeauftragten hervorgeht, fehlen bei der Saarland-Brigade mehr als 1000 Schutzwesten. Die Brigade gehört zu den Elite-Kräften des Deutschen Heeres, die gerade in den gefährlichen Auslandseinsätzen besonders stark gefordert sind.

In dem Bericht heißt es, die Versorgung mit Schutzwesten bleibe in der Bundeswehr ungenügend. Explizit genannt wird nur der zusätzliche Bedarf der Luftlandebrigade 1. Erst mit dem Zulauf der „Modularen Ballistischen Schutz- und Trageausstattung Soldat“ (MOBAST) solle nach Darstellung des Bundesministeriums der Verteidigung grundsätzlich jede Soldatin und jeder Soldat bereits im Inland eine persönliche Schutzweste erhalten.

Selbst eine Teilumsetzung des Projektes sei mit Blick auf die Produktionskapazitäten allerdings erst bis zum Jahr 2026 vorgesehen. „Das scheint absurd“, schreibt der Wehrbeauftragte. Seine persönliche Vollausstattung dürfe der Soldat nicht erst im Einsatzbetrieb erhalten. Sie müsse den Soldatinnen und Soldaten getreu dem Grundsatz „Übe so, wie Du kämpfst“ bereits für Übungen und Ausbildungsmaßnahmen im Inland zur Verfügung stehen.

Weitere Mängel
Bemängelt wurde von Soldaten unter anderem auch, dass der Sanitätsbereich am Standort Saarlouis zum 31. Dezember 2016 geschlossen und die dort stationierten Soldaten für ärztliche Verordnungen, Neukrankmeldungen und Tauglichkeitsuntersuchungen zum 22 Kilometer entfernten Standort Merzig fahren müssten.

Die Anfahrt mit einem täglichen Shuttle-Service erfolge bei Dienstbeginn, die Rückfahrt jedoch erst, wenn alle das Shuttle nutzenden Soldaten behandelt worden seien. So seien die Soldaten teilweise erst gegen 14 Uhr wieder an ihrem Standort. Das führe dazu, dass einzelne Soldatinnen und Soldaten auf die Neukrankmeldung verzichteten und sich erforderliche Medikamente privat beschafften.

Thematisiert wurden auch schwerwiegende Mängel im Hinblick auf den baulichen Zustand von Kasernen und Unterkünften. Hier wurden konkret die Waschräume im Unterkunftsgebäude der Luftlandepionierkompanie 260 am Standort Saarlouis genannt.

Mit Verwendung von SZ-Material (Daniel Kirch).