Bald keine „Blitzermarathons“ mehr im Saarland – doch es gibt einen Haken

Mitte April gab es wohl den letzten Blitzermarathon dieser Art im Saarland. Diese Überwachungen verbesserten wohl die Verkehrssicherheit nicht dauerhaft. Doch die Innenminister der Bundesländer arbeiten bereits an neuen Formaten.
Die Polizei will im Saarland blitzen. Symbolfoto: Ronald Wittek (dpa).
Die Polizei will im Saarland blitzen. Symbolfoto: Ronald Wittek (dpa).
Die Polizei will im Saarland blitzen. Symbolfoto: Ronald Wittek (dpa).
Die Polizei will im Saarland blitzen. Symbolfoto: Ronald Wittek (dpa).

Der „Blitzermarathon“ am 19. und 20. April dieses Jahres war wahrscheinlich der letzte seiner Art im Saarland. Damals kontrollierte die saarländische Polizei 24 Stunden lang an 26 Stellen den Verkehr. Bei 32.830 kontrollierten Fahrern wurden 1380 Temposünder erwischt.

Das ist die Ursache
Der Grund für das Ende der bundesweiten Aktion ist, dass sich das Bundesland Nordrhein-Westfalen in Zukunft nicht mehr daran beteiligen will. Die neue schwarz-gelbe Koalition in NRW hatte vereinbart, die Aktion einzustellen. Der „Blitzmarathon“ habe sich als ungeeignet erwiesen, die Verkehrssicherheit dauerhaft zu verbessern, heißt es im Koalitionsvertrag von CDU und FDP.

Stattdessen werde das Land die zielgerichtete Verkehrsüberwachung (zum Beispiel in Form von unangekündigten Kontrollen) verstärken, um besonders gegen die hohe Zahl von jungen Unfallopfern und illegalen Autorennen anzukämpfen.

Neue Konzepte geplant
Nach dem Rückzug von NRW wird es nach unserer Einschätzung den Blitzermarathon in dieser Form wohl nicht mehr geben“, teilte eine Sprecherin des Innenministeriums auf Anfrage der SZ mit.

Allerdings entwickeln die Verkehrssicherheitsexperten in der Innenministerkonferenz bereits Vorschläge für ein neues Format. Diese sollen 2018 vorgestellt werden.

Im Saar-Innenministerium heißt es, es gebe einen breite Übereinstimmung, dass regelmäßige länder- und sogar staatenübergreifende Verkehrsüberwachungsmaßnahmen einen „wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Verkehrssicherheit, aber auch für die Kriminalitätsbekämpfung“ leisten könnten.

Wichtig sei auch, dass neben der Geschwindigkeitsüberwachung ebenfalls überprüft werde, ob Fahrer angeschnallt seien oder das Handyverbot eingehalten werde. Ebenso müssten die Länder ihr Personal effizient einsetzen können.

Mit Verwendung von SZ-Material (Daniel Kirch).