Bedarf von schwerbehindertem Markus Igel soll nochmals untersucht werden

Der Einsatz von Markus Igel und seinen Unterstützern in der Diskussion um die Rechte Behinderter trägt Früchte. Das saarländische Sozialministerium und das Landesamt für Soziales sind laut Staatssekretär Stephan Kolling (CDU) nun bereit, seinen Fall nochmals zu überprüfen.
Nach der Demonstration will das Landesamt für Soziales die Bezüge von Markus Igel nochmals prüfen. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Nach der Demonstration will das Landesamt für Soziales die Bezüge von Markus Igel nochmals prüfen. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Nach der Demonstration will das Landesamt für Soziales die Bezüge von Markus Igel nochmals prüfen. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Nach der Demonstration will das Landesamt für Soziales die Bezüge von Markus Igel nochmals prüfen. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

Nach einer Aussprache im Sozialausschuss am Mittwoch (6. Februar) sind Amt und Ministerium in Saarbrücken gewillt, die Höhe der Leistungen für Markus Igel noch einmal zu untersuchen.

In den kommenden Wochen soll reevaluiert werden, was dem schwerbehinderten jungen Mann zusteht. Für den heutigen Donnerstag ist laut „SR“ ein Gespräch zwischen Landesamt für Soziales und Markus Igel angesetzt.

Sozial-Staatssekretär Stephan Kolling äußerte in einem Telefonat mit dem „SR“, dass es hierbei nicht um Menschenrechte gehe, sondern darum einen individuellen Bedarf festzustellen. Seitens der SPD pflichtet ihm Sebastian Thul bei. Der Konflikt bestehe lediglich darin, dass Markus Igel mehr Bedarf sehe als ihm zugestanden wird. Der medizinische Dienst der Behörden hat 7.200 Euro für die Pflege des Schwerbehinderten errechnet. Laut eigenen Angaben braucht Igel jedoch etwa 13.000 Euro im Monat.

Anders sieht das die Linke. Die Partei kritisiert die intransparente Berechnung der Behörden. Ihr behindertenpolitischer Sprecher Ralf Georgi äußerte, dass die im April 2018 erfolgte Kürzung der Leistungen für einen bundesweiten Präzedenzfall sorgen könnte.

Markus Igel wird von Assistenten rund um die Uhr betreut. Das ermöglicht ihm, ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Kürzung hätte zur Folge, dass er entweder schlecht bezahlte Assistenten einstellen oder ins Heim ziehen müsste.

Mehr zum Fall von Markus Igel findet ihr hier:

Schwerbehinderter Markus Igel (31) kämpft bei Demo in Saarbrücken um Selbstbestimmung
• Große Unterstützung für schwerbehinderten Markus Igel bei Demo in Saarbrücken

Verwendete Quellen:
• Saarländischer Rundfunk