Bericht: Bierflaschen-Knappheit droht – das sagt Karlsberg in Homburg dazu

Einem Medienbericht zufolge soll die Bier-Abfüllung in Deutschland in Gefahr sein. Es drohe eine Bierflaschen-Knappheit. Wie sieht die Lage im Saarland aus? SOL.DE hat bei Karlsberg in Homburg nachgefragt.
Kommt es auch im Saarland zu einer Bierflaschen-Knappheit? Symbolfoto: red
Kommt es auch im Saarland zu einer Bierflaschen-Knappheit? Symbolfoto: red

Die Bierpreise im Handel sind über die letzten Jahre hinweg – zumindest mehr oder weniger – konstant geblieben. Zum April 2022 hatten jedoch einige Brauereien, etwa „Krombacher“, ihre Preise ab Brauereirampe erhöht. Auch „Bitburger“ oder die „Radeberger Gruppe“ wollen nachziehen. Fachleute schätzen, dass die Preise für Bierkästen der großen Pilsmarken im Schnitt um etwa einen Euro teurer werden könnten. Angesichts der aktuellen Preisanstiege bei Lebensmitteln ist das für viele Verbraucher:innen sicher nur der Tropfen auf den heißen Stein. Problematischer könnte die Bier-Beschaffung selbst werden.

Bericht: Deutschland droht Bierflaschen-Knappheit

„Geht uns bald das Flaschenbier aus?“, fragt „Bild“ in einem aktuellen Bericht. Die Abfüllung sei in Gefahr. Anders formuliert: „Deutschland droht eine Bierflaschen-Knappheit!“ Grundlage des Statements bilde dem Bericht zufolge eine Aussage von Holger Eichele, dem Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes. Spätestens im Sommer sollen seiner Ansicht nach Engpässe zu sehen sein.

Für die Brauereien in Deutschland würde es immer schwieriger werden, Leergut für die Bier-Abfüllung zu beschaffen. Die Gründe: „Preis-Explosionen bei der Flaschenproduktion und Logistikprobleme“, so die „Bild“. Laut Eichele fehle es an Lkw-Fahrer:innen. Das wiederum führe zu Erschwernissen, „die Lieferkette aufrechtzuerhalten“. Wer keine langfristigen Verträge habe, „muss für neue Glasflaschen zurzeit 80 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem Jahr“, wird der Fachmann zitiert. Einigen Brauereien drohe ein „Leerlauf“.

Auch eine „Bitburger“-Sprecherin sehe laut Zeitung knappe Kapazitäten auf dem Markt. Die Glasflaschen-Nachfrage würde das aktuell vorhandene Angebot übersteigen. Wie ist die Lage im Saarland? Wir haben bei der Homburger“ Karlsberg“-Brauerei nachgefragt.

Bierflaschen-Knappheit: Das sagt Karlsberg in Homburg dazu

Wird auch in der „Karlsberg“-Brauerei eine Bierflaschen-Knappheit befürchtet? Petra Huffer, Kommunikationsleitern der Homburger Brauerei, dazu: Man beobachte derzeit die Situation. Fest steht für die Brauer:innen in der Kreisstadt: „Im Sommer sind wir immer darauf angewiesen, dass das Leergut schnell zurückgegeben wird.“ Insofern ist zumindest nicht gänzlich auszuschließen, dass sich auch die Homburger Brauer:innen im Sommer mit einer Bierflaschen-Knappheit konfrontiert sehen.

Im Sommer 2019 hatten die deutschen Brauer:innen sogar zur Rückgabe von Leergut aufgerufen. Zu dem Zeitpunkt war es mancherorts zu Engpässen gekommen. Der Grund: die Hitzewelle. „Karlsberg“ hingegen hatte die warme Jahreszeit ohne Engpässe überstanden. In Voraussicht waren nämlich „ordentliche Vorräte“ produziert worden, so Huffer im Sommer 2019.

Somit bleibt an dieser Stelle nur noch die Frage: Plant „Karlsberg“ aktuell eine Preiserhöhung für Bier? „Es gibt diesbezüglich keine Entscheidung bei uns im Haus“, antworte Huffer auf SOL.DE-Nachfrage. Man wolle den Markt beobachten – und versuchen, „maßvoll“ mit den Entwicklungen umzugehen.

Verwendete Quellen:
– Bild
– eigene Recherche
– eigener Bericht