„Bieterwettstreit“ bei Ford geht zu Ende: Tausende Arbeitsplätze im Saarland bedroht

Bislang ist immer noch nicht klar, wie es mit dem Ford-Werk in Saarlouis weitergeht. Noch zwei Tage hat das saarländische Werk Zeit, um ein Zukunftspapier vorzulegen. Man befindet sich dabei in einem offenen "Bieterwettstreit" mit dem Ford-Werk in Valencia. Nur einer der beiden Standorte soll künftig E-Autos bauen dürfen. Im Saarland sind damit Tausende von Arbeitsplätzen bedroht:
Tausende Arbeitsplätze im Ford-Werk in Saarlouis sind in Gefahr. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Oliver Berg
Tausende Arbeitsplätze im Ford-Werk in Saarlouis sind in Gefahr. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Oliver Berg

„Bieterwettstreit“ zwischen den Ford-Werken Saarlouis und Valencia geht zu Ende

Der „Bieterwettstreit“ zwischen den Ford-Werken in Saarlouis und in Valencia neigt sich allmählich dem Ende zu. Bis Donnerstag (27. Januar 2022) haben die beiden Werke noch Zeit, um ihre Zukunftskonzepte vorzulegen. Bereits jetzt ist klar: Nur eines der beiden Werke soll auch in Zukunft ein neues E-Auto bauen dürfen. Das wird aller Voraussicht nach der Standort sein, der für den Autohersteller die beste Kosten-Nutzen-Prognose vorlegen kann. Mit einbezogen in die Entscheidung werden neben der Höhe der Investitionen, die in den jeweiligen Werken nötig sind, auch Lohnkosten sowie mögliche staatliche Fördermittel.

Beide Standorte wollen mit Batteriewerken überzeugen

Darüber hinaus wollen beide Standorte die Ford-Führung mit Batteriewerken überzeugen. Im Saarland ist das die geplante SVolt-Ansiedlung in Saarlouis. Bis 2023 sollen hier zwei Milliarden Euro investiert werden und 2.000 Arbeitsplätze entstehen: „SVolt wichtig für die Zukunft von Ford in Saarlouis“. Aber auch in Valencia ist eine „Gigafabrik“ in Planung: „Batteriefabrik in Valencia könnte Zukunft von Ford Saarlouis bedrohen“.

Tausende Arbeitsplätze im Saarland gefährdet

Es scheint also derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Ford-Werken in Saarlouis und Valencia stattzufinden, bei dem die Unternehmensführung beide Standorte gegeneinander ausspielt, um die bestmöglichen Konditionen herauszupressen. Der gesamte „Bieterwettstreit“ wird dabei auf dem Rücken der Ford-Belegschaft ausgetragen. Denn klar scheint, dass einer der beiden Standorte keine Zukunft haben wird. Im Saarland sind damit Tausende von Arbeitsplätze gefährdet. Allein im Ford-Werk in Saarlouis sind rund 5.000 Personen beschäftigt. Hinzu kommen die Arbeitsplätze von diversen Automobilzulieferern.

Zukunftsentscheidung soll im Sommer fallen

Eine Entscheidung von Ford ist erst im Sommer 2022 zu erwarten. Erst dann haben die betroffenen Ford-Angestellten in Saarlouis endlich Gewissheit darüber, wie es nach dem Jahr 2025 weitergeht, wenn die Produktion des „Focus“-Modells ausläuft.

Verwendete Quellen:
– eigene Recherche