Nach Schocknachricht von Ford in Saarlouis: Demmer fordert Perspektive für Belegschaft

Nach den gescheiterten Verhandlungen zwischen Ford und einem Investor, der das Werk in Saarlouis hätte übernehmen sollen, nimmt der Saarlouiser Oberbürgermeister Peter Demmer (SPD) den US-amerikanischen Autobauer in die Pflicht. Laut Demmer brauche es nun dringend eine Perspektive für die Saarlouiser Ford-Belegschaft:
Verhandlungen zwischen Ford und einem Investor zur Übernahme des Werks in Saarlouis sind gescheitert. Symbolfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Verhandlungen zwischen Ford und einem Investor zur Übernahme des Werks in Saarlouis sind gescheitert. Symbolfoto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

Schocknachricht für Ford-Angestellte in Saarlouis: Verhandlungen mit Investor gescheitert

Für die rund 4.400 Ford-Angestellten im Werk in Saarlouis war es die Schocknachricht des Tages: Die Verhandlungen zwischen dem US-amerikanischen Autobauer und einem Großinvestor über eine Übernahme des Werkes in Saarlouis sind gescheitert. Darüber wurde die Belegschaft am heutigen Donnerstag (5. Oktober 2023) im Rahmen einer Versammlung informiert: „Hiobsbotschaft bei Ford in Saarlouis: Verhandlung mit Investor gescheitert“.

Saarlouiser Oberbürgermeister geschockt von schlechter Nachricht für Ford-Belegschaft

Auch der Saarlouiser Oberbürgermeister Peter Demmer zeigte sich geschockt von den aktuellen Meldungen des Ford-Werkes. „Wir haben heute alle auf eine positive Botschaft von Ford gehofft, aber diese Hoffnung ist leider bitter enttäuscht worden– die Hängepartie geht weiter“, sagte Demmer am Abend gegenüber SOL.DE. Für die Mitarbeitenden des Saarlouiser Ford-Werkes sei das eine verheerende Situation, aus der man sie dringend befreien müsse. „Seit Monaten leben die Menschen im Ungewissen, sie wissen nicht, wohin die Reise geht und wie sie mit ihren Familien ihre Zukunft gestalten können. Wir brauchen dringend klare Verhältnisse und zukunftsgerichtete Lösungen für den Standort“, so Demmer weiter.

Demmer: Top motivierte Belegschaft braucht dringend eine Perspektive

„Wir brauchen eine Lösung, die den Menschen in Saarlouis eine Perspektive bietet. Wir haben eine top ausgebildete und motivierte Belegschaft, wir haben das Fachwissen und die Infrastruktur in Saarlouis“, so der Saarlouiser Oberbürgermeister, der nun vor allem den US-amerikanischen Automobilkonzern in der Pflicht sieht.

„Ford ist ganz klar in der Pflicht“

„Ford ist ganz klar in der Pflicht, ein Ergebnis zu präsentieren, das dem Standort und den Menschen, die hier über 50 Jahren treue Dienste geleistet haben, gerecht wird“. Für Demmer bedeutet das konkret: „Es müssen so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten werden und wir brauchen so schnell wie möglich klare Verhältnisse. Zudem unterstützen wir die Forderung des Betriebsrates, jetzt für fast 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Sozialtarifkonditionen und die Bedingungen für einen möglichen Arbeitsplatzverlust zu verhandeln“.

Rund 3.000 Menschen könnten nach aktuellem Stand ab Mitte 2025 ihre Arbeitsplätze verlieren. Deshalb appelliert Demmer an die soziale Verantwortung, die Ford für seine Belegschaft hat. „Das haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch verdient“, so Demmer abschließend.

Verwendete Quellen:
– eigener Bericht
– Stellungnahme vom Saarlouiser Oberbürgermeister Peter Demmer vom 05.10.2023