Bleibt die Hitlerglocke in Herxheim doch hängen?

Monatelang hat die sogenannte Hitlerglocke von Herxheim die Gemüter erhitzt. Nun meldet sich der neue Bürgermeister zu Wort.
So sieht die Hitlerglocke aus. Foto: Uwe Anspach/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
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Heftige Diskussion wegen Nazi-Glocke in Herxheim

Seit 1934 hängt in der protestantischen Jakobskirche in Herxheim eine Glocke mit Hakenkreuz und NS-Aufschrift. Im September diesen Jahres zeigte ein Saarländer in diesem Zusammenhang den damaligen Bürgermeister Herxheims sowie zwei weitere Personen (unter anderem den Gemeindepfarrer) an. (Wir hatten davon berichtet: Herxheimer Hitlerglocke – Darum zeigt ein Saarländer gleich drei Leute an).

Der damalige Bürgermeister Ronald Becker ist im Anschluss wegen relativierender Aussagen über die NS-Zeit in Zusammenhang mit der Glocke zurückgetreten. Über den Umgang mit der Glocke wird seither heftig diskutiert.

Hakenkreuz-Glocke soll bleiben

Drei Monate später meldet sich nun der neue Bürgermeister von Herxheim, Georg Welker (parteilos), zu Wort. Dieser möchte die umstrittene Glocke im Turm der evangelischen Jakobskirche hängen lassen. Er gehe davon aus, dass die Mehrheit in der Gemeinde eine ähnliche Haltung habe, sagte er am Dienstag. Seiner Meinung nach ist die Glocke dazu geeignet an die Menschen zu erinnern, die während der NS-Zeit unter dem Hitler-Regime gelitten haben.

«Wenn ich das Läuten der Glocke höre, dann höre ich auch die Menschen, die während dieser Zeit gelitten haben», sagte der Pfarrer im Ruhestand. Gleichwohl könne man dies nicht bei Jedem voraussetzen. Daher müsse künftig eine Informationstafel in der Kirche auf den historischen Zusammenhang und die Folgen des Nationalsozialismus hinweisen. Zunächst müsse aber ein Gutachten abgewartet werden, dass die Glockensachverständige der pfälzischen Landeskirche vorlegen will.

Der neu gewählte Bürgermeister Herxheims wird die Amtsgeschäfte voraussichtlich Mitte Januar übernehmen.