„BlueFuture Project“ aus Saarbrücken sorgt für sauberes Trinkwasser und Arbeitsplätze

Das Start-up-Unternehmen "BlueFuture Project" aus Saarbrücken möchte der Armut in Ostafrika den Kampf ansagen und für sauberes Trinkwasser sorgen. Dabei kämpfen die Saarländer nicht nur mit großem Herzen, sondern auch mit ihrem Verstand. Denn eines ist den Jungunternehmern klar: Nachhaltige Lösungskonzepte müssen über die übliche Entwicklungshilfe hinausgehen.
Das "BlueFuture Projekt" aus Saarbrücken sorgt für sauberes Trinkwasser in Tansania. Foto: Felix R. Braune
Das "BlueFuture Projekt" aus Saarbrücken sorgt für sauberes Trinkwasser in Tansania. Foto: Felix R. Braune
Das "BlueFuture Projekt" aus Saarbrücken sorgt für sauberes Trinkwasser in Tansania. Foto: Felix R. Braune
Das "BlueFuture Projekt" aus Saarbrücken sorgt für sauberes Trinkwasser in Tansania. Foto: Felix R. Braune

Das „BlueFuture Project“ aus Saarbrücken will „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten

Das Saarbrücker Start-up „BlueFuture Project“ hat sich große Ziele gesetzt: So möchte das junge Unternehmen aus dem Saarland die Wasserkrise sowie die Armut in Ostafrika bekämpfen. Doch im Gegensatz zu der üblichen Entwicklungshilfe verfolgen die beiden Gründer Christoph Dillenburger und Tibor Sprick einen nachhaltigen Lösungsansatz. Ihnen ist wichtig, dass nicht einfach nur „blind Geld nach Afrika gepumpt“ wird, sondern dass eine clevere und durchdachte „Hilfe zur Selbsthilfe“ geleistet wird.

Ausgangspunkt für die Unternehmensgründung war eine simple Fragestellung, die den beiden Freunden aus Saarbrücken nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte: „Wieso steigt die Armut, obwohl die Welt so viel Geld nach Afrika spendet?“. Den beiden Jungunternehmern war von Anfang an klar, dass sie nicht in die gleiche, wirkungslose Kerbe schlagen möchten. Sie wollten vielmehr etwas Nachhaltiges schaffen, das den Menschen auch wirklich hilft.

Zusammenschluss mit Experten vor Ort

In der Folge begaben sich die beiden Saarländer auf eine Reise nach Afrika, um sich direkt vor Ort selbst ein Bild von den Problemen des Kontinents zu machen. Durch zahlreiche Treffen mit afrikanischen Experten verstanden die beiden schnell, dass es wichtig ist, Arbeitsplätze und Chancen für die Menschen zu schaffen, statt purer Finanzspritzen zu leisten, die die Länder weiterhin abhängig von fortlaufender Hilfe machen.

Auf ihrer Reise lernten die Saar-Unternehmer zahlreiche lokale Experten und Entrepreneure kennen. Darunter auch den Chemieingenieur Dr. Askwar Hilonga aus Tansania. Dieser wuchs ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser auf, wodurch er einen unbändigen Tatendrang entwickelte, dieses Problem zu lösen. Angetrieben von dieser Motivation entwickelte Dr. Hilonga einen innovativen Wasserfilter, der es ermöglicht, verunreinigtes Wasser zu säubern.

Sauberes Trinkwasser für Tansania

Schnell war den Saarbrückern Dillenburger und Sprick klar, dass sie sich mit Dr. Hilonga zusammenschließen wollten. Das neu formierte Team aus dem Saarland und Tansania stattet seither Gemeinden in Tansania mit den wirkungsvollen Nanofiltern und entsprechenden Verkaufsständen aus.

Dadurch können Gemeindemitglieder verunreinigtes Wasser aus der lokalen Quelle säubern und der gesamten Gemeinschaft Trinkwasser zu einem Preis anbieten, den sich jedes Mitglied der Gemeinde leisten kann. Innerhalb nur eines Jahres konnte das „BlueFuture Project“ 57 Wasserstationen kreieren und damit den Trinkwasserzugang für über 6.000 Menschen sichern. Zudem sind dadurch etwa 60 Arbeitsplätze entstanden.

So finanziert sich das „BlueFuture Project“

Um das „BlueFuture Projekt“ zu finanzieren, haben die saarländischen Unternehmer zusammen mit der „Schwollener Sprudel GmbH & Co. KG“ ein regionales Mineralwasser auf den Markt gebracht. Dieses Wasser vertreiben die saarländischen Unternehmer mittlerweile unter anderem in Gastronomiebetrieben, Supermärkten, Institutionen und Unternehmen. Wo das Wasser genau zu finden ist, erfährst du auf der Website des „Blue Future Projects“ unter „Händlersuche – Blue Future Project“.

Neben dem Mineralwasser verkauft das saarländische Unternehmen auch handgefertigte Armbänder aus Tansania. Diese Werden vor Ort von Maasai-Frauen hergestellt und sorgen wiederum für eine Wertschöpfung sowie Arbeitsplätze vor Ort.

„Das Saarland nochmal auf die Karte bringen“

Gegenüber SOL.DE betont Tibor Sprick vom „BlueFuture Project“, dass die beiden saarländischen Gründer sich voll und ganz mit dem Saarland und vor allem auch Saarbrücken identifizieren und dass es ihnen wichtig sei, auch das Saarland durch ihr Projekt nochmal auf die Karte zu bringen.

Man wolle die Menschen inspirieren und ihnen zeigen, dass sehr besondere Dinge im Saarland geschaffen werden können. Hier könne sowohl regional, als auch national und ebenso global viel bewegt werden.

Ein weiteres Ziel der jungen Unternehmer ist es schließlich zu zeigen, dass man als soziales „for-profit-Unternehmen“ einen Unterschied bewirken kann. Dass man sich als junger Mensch eine erfolgreiche Karriere aufbauen kann, während man sich gleichzeitig für einen positiven Wandel einsetzt. Dem „BlueFuture Project“ sei es laut Mitgründer Tibor Sprick wichtig, dass sie eine Wertschöpfung vorweisen können und nicht von Spenden oder Almosen abhängig sind.

Verwendete Quellen:
– eigene Recherche