Bund reserviert mehr als sechs Millionen Impfdosen für Kinder

Mehr als sechs Millionen Impfdosen für Kinder und Jugendliche will die Bundesregierung den Ländern bis August zur Verfügung stellen.

Bund reserviert über sechs Millionen Impfdosen für Kinder und Jugendliche

Voraussichtlich knapp 6,4 Millionen Impfdosen will der Bund den Ländern für die Impfung von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stellen, wie das Bundesgesundheitsministerium den Ländern mitteilte. Einen Tag nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern am Donnerstag in Berlin will die europäische Arzneimittelbehörde EMA über eine Zulassung des Biontech-Impfstoffs für Kinder ab zwölf Jahren beraten.

Bislang noch keine Empfehlung der Stiko

Die Gesundheitsminister der Länder hatten bereits beschlossen, dass bis Ende August allen Kindern ab zwölf Jahren ein Impfangebot gemacht werden soll. Eine Einschätzung der Ständigen Impfkommission (Stiko) dürfte aber auch nach einer Zulassung noch etwas auf sich warten lassen. Die Stiko will bis in anderthalb Wochen ihre Bewertung abschließen, wie Stiko-Mitglied Martin Terhardt im RBB sagte. Eine Variante könne eine Impfempfehlung nur für chronisch Kranke sein. Einer generellen Empfehlung für eine Impfung steht ein Mangel an Daten über mögliche Risiken von Infektionen und Impfungen entgegen.

Spahn: Keine Impfpflicht an Bildungseinrichtungen

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte: „Es ist am Ende eine wohlabgewogene Entscheidung von Kindern, Eltern, Ärztinnen und Ärzten“ Direkt nach einer Zulassung könne der Impfstoff genutzt werden. Als Kriterien nannte er: „Was sind Vorerkrankungen, was ist die persönliche Situation, die familiäre Situation, welchen Nutzen gibt es, welche Risiken gibt es auch einer Covid–19–Infektion, die natürlich auch über die Altersgruppen unterschiedlich sind?“ Es werde definitiv keine verpflichtenden Impfungen geben – „auch nicht an Schulen oder Kindergärten“.

Der Bund will die für die Impfung von Kindern und Jugendlichen nötigen Dosen zur Verfügung stellen. Angesichts von 5,3 Millionen Menschen dieses Alters geht der Bund von einem Bedarf von jeweils 3,18 Millionen Dosen für die Erst- und die Zweitimpfung aus – bei einer angenommenen Impfbereitschaft von 60 Prozent. In den Ländern sind Impfungen in den Praxen, den Impfzentren und vereinzelt Aktionen an Schulen vorgesehen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), mahnte einen „realistischen Fahrplan für mögliche Impfangebote bei Kindern und Jugendlichen“ an.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur