Bundespräsident Steinmeier verlegt Amtssitz für drei Tage ins Saarland

Anfang März wird Bundespräsident Steinmeier für drei Tage im Saarland zu Gast sein. Das sind seine Pläne:
Der Bundespräsident kommt ins Saarland. Foto: dpa-Bildfunk
Der Bundespräsident kommt ins Saarland. Foto: dpa-Bildfunk

Steinmeier für drei Tage im Saarland

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlegt seinen Amtssitz für drei Tage ins Saarland. Vom 7. bis zum 9. März führt er seine Amtsgeschäfte von Völklingen aus, teilte das Bundespräsidialamt jetzt mit. Es sei die sechste „Ortszeit Deutschland“ seit Beginn von Steinmeiers zweiten Amtszeit. Der Bundespräsident verlässt Berlin und das Schloss Bellevue, um ins Land zu fahren und mit Bürger:innen ins Gespräch zu kommen.

Warum er sich Völklingen ausgesucht hat

In Völklingen will der Bundespräsident einen Eindruck davon bekommen, was die Menschen bewegt, wie sie in einer Zeit des Epochenbruchs auf ihr Land schauen und wie sich die großen politischen Entwicklungen vor Ort auswirken. Die Arbeiterstadt im Wandel stehe beispielhaft für den Auf- und den Abschwung der Montanindustrie. Der wirtschaftliche Umbruch und seine gesellschaftlichen und sozialen Folgen seien in Völklingen deutlich spürbar. Die Stadt sei geprägt von Zuwanderung. Gleichzeitig stehe sie vor besonderen sozialen Herausforderungen: Die Arbeitslosigkeit liege weit über dem Bundesdurchschnitt. Auch habe es in den letzten Jahrzehnten immer wieder Polarisierung auf kommunalpolitischer Ebene gegeben, so das Bundespräsidialamt.

Das steht auf dem Programm

Während der „Ortszeit“ wird Steinmeier Kommunalpolitiker:innen treffen und an der „Kaffeetafel kontrovers“ mit Völklinger Bürger:innen über aktuelle gesellschaftliche Themen diskutieren. Zudem werde er mit Stadtteilmüttern aus migrantisch geprägten Stadtteilen über Herausforderungen einer Einwanderungsgesellschaft sprechen. Stadtteilmütter sind Frauen, die in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft für andere aktiv werden als Ansprechpartnerinnen für Bildung, Gesundheit, Erziehung und praktische Hilfe im Alltag. Der Bundespräsident plant zudem den Besuch eines Boxtrainings für Jugendliche und junge Erwachsene.

Ein weiterer Termin findet bei der Saarstahl AG statt. Das Unternehmen sei der größte Arbeitgeber in der Stadt und repräsentiere zugleich eine Branche, die von Umbrüchen und von steigenden Energiepreisen besonders betroffen ist, hieß es.

Am dritten Tag soll eine feierliche Ordensveranstaltung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte stattfinden. Der Bundespräsident würdigt gemeinsam mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) Saarländer:innen für ihr ehrenamtliches Engagement. Zum Abschluss besucht der Bundespräsident eine Essensausgabe für Bedürftige in der Sankt-Eligius-Gemeinde.

So sieht das Programm im Detail aus

Dienstag, 7. März

14.00 Uhr: Ankunft am Rathaus und Begrüßung durch Oberbürgermeisterin Christine Blatt (SPD)
anschließend: Gespräch mit der Oberbürgermeisterin
anschließend: Eintrag ins Goldene Buch der Stadt
14.45 Uhr: Gespräch mit Vertreter:innen der Kommunalpolitik
16.00 Uhr: Altes Rathaus: Amtsgeschäfte des Bundespräsidenten
18.45 Uhr: Hermann-Neuberger-Halle: Besuch eines Boxtrainings des Boxclub 82 und Gespräch mit Jugendlichen

Mittwoch, 8. März

09.00 Uhr: Besuch der Saarstahl AG – Rundgang durch die Produktion in Begleitung von Anke Rehlinger
10.00 Uhr: Gespräch mit Unternehmensleitung, Betriebsrat, Mitarbeitenden und Auszubildenden über die Zukunft des Stahlwerks und der Stahlproduktion
14.15 Uhr: Altes Rathaus: „Kaffeetafel kontrovers“, Diskussion mit Bürger:innen
16.45 Uhr, Stadtteilbüro: Gespräch mit sozial engagierten Frauen, den Stadtteilmüttern

Donnerstag, 9. März

09.45 Uhr: Weltkulturerbe Völklinger Hütte: Besuch der Ausstellung „Julian Rosefeldt. When we are gone“
10.30 Uhr: Ordensverleihung an engagierte Bürger:innen aus dem Saarland
12.15 Uhr: Kath. Pfarramt St. Eligius: Ausgabe von Mittagessen an Bedürftige beim wöchentlichen Beisammensein in der Emmaus-Stube

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Bundespräsidialamts