Corona-Dunkelziffer im Saarland dreimal so hoch wie offizielle Angaben

Laut den Zwischenergebnissen einer saarlandweiten Antikörperstudie ist die Dunkelziffer der mit dem Coronavirus infizierten Personen etwa dreimal so hoch wie die offizielle Anzahl an nachgewiesenen Covid-19-Fällen.

Corona-Zahl im Saarland dreimal so hoch wie offizielle Angaben

In der heutigen Sitzung des Sozialausschusses des saarländischen Landtags wurden erstmals die Zwischenergebnisse der saarlandweiten Antikörperstudie vorgestellt:

Frau Prof. Dr. Smola, Virologin am Uniklinikum Homburg und Leiterin der saarlandweiten Antikörperstudie, berichtete von einer hohen Bereitschaft der Saarländerinnen und Saarländer zur Teilnahme an der Studie. So wurden seit Beginn der repräsentativen Untersuchung im Juli 2020 bereits 1.870 Blutproben und 2.091 Fragebögen abgegeben. Die Studie habe gezeigt, dass bisher 1 – 1,6 Prozent der saarländischen Bevölkerung Antikörper entwickelt hätten. Damit liege das Saarland im bundesweiten Durchschnitt, den das Robert-Koch-Institut ermittelt hat. Laut Frau Prof. Smola sei die Dunkelziffer an infizierten Personen ungefähr dreimal so hoch wie die offizielle Anzahl an nachgewiesenen Covid-19-Fällen.

Finale Ergebnisse der Studie sollen im Oktober präsentiert werden

Das finale Gesamtergebnis der Antikörperstudie präsentiert das Team der Universitätsklinik des Saarlandes voraussichtlich im Oktober dieses Jahres.

Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Dr. Magnus Jung kommentierte die Zwischenergebnisse der saarlandweiten Antikörperstudie am heutigen Mittwoch (23. September 2020) wie folgt: „Es gibt leider nur eine Exit-Strategie und das ist der Impfstoff! Eine Herdenimmunität in der Bevölkerung wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Umso wichtiger ist es, dass wir alle auch in den kommenden Monaten Abstand halten und die Hygieneregeln beachten“.

Verwendete Quellen:
– Medieninfo der SPD-Landtagsfraktion vom 23.09.2020