Corona-Krise: Historischer Wirtschaftseinbruch in Deutschland

Die deutsche Wirtschaft hat durch die Corona-Krise einen noch nie da gewesenen Einbruch erlitten. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes ist das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal dramatisch geschrumpft. Die Bundesregierung rechnet mit der schwersten Rezession seit Ende des Zweiten Weltkrieges.
Deutschland hat durch die Corona-Krise einen noch nie dagewesenen Wirtschaftseinbruch zu verzeichnen. Symbolfoto: Boris Roessler/dpa
Deutschland hat durch die Corona-Krise einen noch nie dagewesenen Wirtschaftseinbruch zu verzeichnen. Symbolfoto: Boris Roessler/dpa
Deutschland hat durch die Corona-Krise einen noch nie dagewesenen Wirtschaftseinbruch zu verzeichnen. Symbolfoto: Boris Roessler/dpa
Deutschland hat durch die Corona-Krise einen noch nie dagewesenen Wirtschaftseinbruch zu verzeichnen. Symbolfoto: Boris Roessler/dpa

Historischer Konjunktureinbruch in der Corona-Krise

Die Corona-Krise stürzt die deutsche Wirtschaft in eine tiefe Rezession. Wie das Statistische Bundesamt am heutigen Donnerstag (30. Juli 2020) mitteilte, schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 10,1 Prozent. Es handelt sich dabei um einen historischen Einbruch, den es so seit Beginn der vierteljährlichen BIP-Berechnungen im Jahr 1970 noch nie gegeben hat.

Sowohl Exporte als auch Importe von Waren und Dienstleistungen sind deutlich zurückgegangen. Auch die privaten Konsumausgaben sowie die Investitionen von Unternehmen in Ausrüstungen wie beispielsweise Maschinen sind deutlich gesunken.

Im Vorjahresvergleich brach die Wirtschaftsleistung um 11,7 Prozent ein. Den bisher stärksten Rückgang gegenüber einem Vorjahresquartal hatte es bisher während der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise im zweiten Quartal 2009 mit einem Minus von 7,9 Prozent gegeben.

Experten: „Zeichen stehen eindeutig auf Erholung“

Wirtschaftsexperten gehen allerdings davon aus, dass die Konjunktur im zweiten Halbjahr stark anziehen wird, sofern die Corona-Infektionszahlen nicht wieder deutlich ansteigen. Nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) stehen die Zeichen „eindeutig auf Erholung“. Es werde nach Einschätzung des DIW aber wohl zwei Jahre dauern, bis der historische Einbruch vom Frühjahr wettgemacht sei.

Der Deutschen Bundesbank zufolge dürfte der Tiefpunkt der wirtschaftlichen Aktivität bereits im April erreicht worden sein. Im zweiten Halbjahr dürfte sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzen. „Dazu wird auch das zuletzt beschlossene Konjunkturpaket beitragen“, schrieben die Experten im jüngsten Monatsbericht. Maßnahmen wie beispielsweise die Senkung der Mehrwertsteuer sollen den Konsum als wichtige Stütze der Konjunktur ankurbeln.

Konsum in Deutschland steigt wieder an

Nach Auffassung der GfK-Konsumforscher zeigen sich bereits erste Effekte. „Die Anschaffungsneigung ist sehr stark angestiegen„, sagte Konsumforscher Rolf Bürkl bei der Vorstellung der Konsumklima-Studie für Juli. „Die Verbraucher beabsichtigen offenbar, geplante größere Anschaffungen vorzuziehen, was dem Konsum in diesem Jahr hilft.“ Auch in den Unternehmen hat sich die Stimmung aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Juli den dritten Monat in Folge.

Bundesregierung rechnet mit schwerster Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg

Trotz der erwarteten Erholung rechnet die Bundesregierung im Gesamtjahr mit der schwersten Rezession seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Sie ging zuletzt von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 6,3 Prozent aus. In der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 war das deutsche BIP um 5,7 Prozent geschrumpft.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur