Corona-Lockerungen: Das ändert sich ab heute im Saarland

Für viele Saarländer wird die Öffnung kleinerer Läden eine Erleichterung im Krisenalltag bedeuten. Andere Branchen schlagen Alarm. Und auch an der Grenze zu Frankreich gelten weiter Beschränkungen.
Geschäfte bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche dürfen ab heute im Saarland wieder öffnen. Aber auch größeren Läden soll das möglich sein. Foto: Oliver Berg/dpa-Bildfunk
Geschäfte bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche dürfen ab heute im Saarland wieder öffnen. Aber auch größeren Läden soll das möglich sein. Foto: Oliver Berg/dpa-Bildfunk
Geschäfte bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche dürfen ab heute im Saarland wieder öffnen. Aber auch größeren Läden soll das möglich sein. Foto: Oliver Berg/dpa-Bildfunk
Geschäfte bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche dürfen ab heute im Saarland wieder öffnen. Aber auch größeren Läden soll das möglich sein. Foto: Oliver Berg/dpa-Bildfunk

Nach einem ruhigen Wochenende, an dem die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise von der großen Mehrheit eingehalten wurden, können sich die Saarländerinnen und Saarländer am heutigen Montag (20. April 2020) auf erste Lockerungen der Beschränkungen freuen.

Diese Geschäfte dürfen wieder öffnen

So dürfen größere Geschäfte wieder öffnen, wenn sie Waren nur auf bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche anbieten. Allerdings muss die Verkaufsfläche laut Wirtschaftsministerium vom restlichen Bereich strikt abgetrennt sein, etwa durch Öffnung nur einzelner Geschosse oder durch eine Abtrennung mit höheren Regalwänden. Der Bund hatte am Mittwoch eine Grenze von 800 Quadratmetern genehmigter Verkaufsfläche vorgesehen.

Ab Montag dürfen außerdem die folgenden Geschäfte und Einrichtungen im Saarland wieder öffnen – und das unabhängig von ihrer Größe:
– Kfz-Händler
– Fahrradhändler
– Buchhandlungen
– Bibliotheken und Archive
– psychotherapeutische Einrichtungen
– Wertstoffhöfe
– Autowaschanlagen

Hotels und Restaurants bleiben zu

Dagegen müssen Hoteliers und Betreiber von Restaurants ihre Betriebe weiter auf unbestimmte Zeit geschlossen halten. Die Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) hat Hilfen für die Betriebe des Hotel- und Gastgewerbes an der Saar gefordert. „All diese Betriebe hatten vor der Krise ein funktionierendes Geschäftsmodell. Wenn die Regierung beschließt, dass sie weitere Wochen nicht am Geschäftsleben teilnehmen dürfen, dann ist jetzt auch die Hilfe der Politik gefragt“, sagte VSU-Geschäftsführer Jens Colling am Wochenende. Ohne Finanzhilfen, die über das erste Hilfspaket von Bund hinausgehen, drohe mehreren Unternehmen die Insolvenz.

Grenzen „Belastungsprobe“

Vom Alltag noch weit entfernt ist auch der Grenzverkehr. Die Corona-Krise mit den Kontrollen an der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich ist nach Ansicht von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) eine Belastungsprobe für die gesamte Region. „Und es liegt an uns, dafür zu sorgen, dass es nicht mehr wird als eine Belastungsprobe“, sagte Rehlinger.

Am 16. März wurden Grenzübergänge zwischen dem Saarland und Frankreich gesperrt, an den offenen Übergängen wird der Einreiseverkehr kontrolliert. Bis auf wenige Ausnahmen dürfen nur noch Deutsche, Ausländer mit Wohnort und Aufenthaltsberechtigung in Deutschland, Pendler und Lastwagenfahrer mit Gütern einreisen. Alle anderen werden an der Grenze zurückgewiesen.

Sechs Corona-Teststellen schließen

Wegen sinkender Fallzahlen werden im Saarland sechs Teststellen für Corona-Abstriche geschlossen. Das betrifft laut Kassenärztlicher Vereinigung ab heute die Standorte Merzig, Homburg und St. Wendel. Im Gegenzug sollen sechs Corona-Praxen eröffnet werden, die neben der Betreuung von Infekt-Patienten auch Abstriche vornehmen können. Außerdem soll auch ein mobiles Corona-Team zur Verfügung stehen. Dieses übernehme in schwierigen Situationen Haus- und Heimbesuche.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte