Corona-Meldepflicht für Tiere: Wichtige Informationen für Haustierbesitzer
Corona-Meldepflicht bei Tieren kommt
Besonders oft passiert es wohl nicht, aber es kommt vor: Auch bestimmte Haus- und Zootiere können sich mit dem Coronavirus anstecken. Um das besser zu erforschen, soll es in Deutschland schon bald eine Meldepflicht für Corona-Fälle bei Tieren geben. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) setzt darauf, dass der Bundesrat am 3. Juli grünes Licht gibt.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Corona-Meldepflicht bei Tieren
Doch was bedeutet das nun für die Haustierbesitzer in Deutschland? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zu der kommenden Corona-Meldepflicht bei Tieren für euch zusammengestellt:
Warum gibt es bald eine Corona-Meldepflicht bei Tieren?
Auch wenn die Corona-Pandemie durch die Übertragung von Mensch zu Mensch getrieben wird, müsse man laut Thomas Mettenleiter, dem Leiter des Friedrich-Loeffler-Instituts (Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit), dennoch auch die Lage bei Tieren im Blick behalten. Um der Forschung dabei zu helfen, sollen positive Corona-Tests bei Haustieren bei den Behörden meldepflichtig werden.
Für welche Tiere gilt eine Meldepflicht?
Die geplante Meldepflicht soll für alle vom Mensch gehaltenen Tiere gelten. Darunter fallen damit auch „ungewöhnliche Haustiere“ sowie Zootiere.
Müssen Haustierbesitzer ihre Tiere auf Corona testen lassen?
Die Bundesregierung plant keine Test-Pflicht für die rund 31 Millionen Haustiere in Deutschland. Haustierbesitzer sollen also nicht verpflichtet werden, ihre Tiere testen zu lassen. Laut Landwirtschaftsministerin Klöckner könne es aber sinnvoll sein, Katzen testen zu lassen, die in Haushalten mit Corona-Infizierten leben.
Was kostet ein Corona-Test bei Tieren?
Nach bisherigen Informationen und den Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts sollen die Kosten für einen Corona-Test bei Tieren im unteren zweistelligen Bereich liegen.
Wer übernimmt die Kosten für einen Corona-Test bei Haustieren?
Das kommt darauf an. Wenn ein Veterinäramt den Test anordnet, dann werden die Kosten übernommen. Wer sein Haustier hingegen freiwillig testen lassen möchte, muss das selbst bezahlen.
Können sich Tiere mit dem Coronavirus anstecken?
Auch Tiere können sich mit dem Coronavirus anstecken. Bekannt sind vor allem Fälle von Katzen, die sich mit Corona infiziert haben. In einem New Yorker Zoo haben sich auch Löwen und Tiger angesteckt. Infektionen gibt es laut dem Friedrich-Loeffler-Institut auch bei Hunden. Diese seien aber weniger empfänglich für das Virus und zeigten meist keinerlei Symptome. Weitere Corona-Infektionen sind bei Frettchen, Nerzen und Goldhamstern bekannt.
Entwarnung gibt es für Tierfreunde, die sich Ratten oder Mäuse halten: Sie seien nach bisherigem Kenntnisstand nicht infizierbar. Auch Schweine und Hühner stecken sich nach Erkenntnissen des Friedrich-Loeffler-Instituts nicht an. Versuche mit Wiederkäuern wie Rindern sollen in Kürze folgen.
Können Haustiere das Coronavirus auf den Menschen übertragen?
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass Haustiere wie Hunde und Katzen das Virus auf Menschen übertragen können. Allerdings habe es in den Niederlanden Fälle gegeben, in denen Nerze Menschen angesteckt hätten.
Wie gefährlich sind Corona-Infektionen bei Haustieren?
Derzeit gibt es keine belastbaren Hinweise dafür, dass das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 auch für Haustiere gefährlich ist. Coronaviren von anderen Stämmen können aber durchaus gefährlich für Haustiere sein, da sie Darmentzündungen (aber keine Lungeninfektionen) verursachen.
Wie erkenne ich, dass mein Haustier mit dem Coronavirus infiziert ist?
Viele Corona-Infektionen verlaufen bei Tieren komplett ohne Symptome. Es kann aber laut Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts auch zu Atemwegserkrankungen kommen. Für Katzenbesitzer sei das nicht von einem normalen Katzenschnupfen zu unterscheiden.
Was sollte man tun, wenn das eigene Haustier mit dem Coronavirus infiziert ist?
Eine spezielle Behandlung gebe es laut Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts nicht. Sinnvoll könne es in bestimmten Fällen sein, den Kontakt zum Haustier so gut es geht zu unterbrechen – etwa durch eine Art Quarantäne in einem bestimmten Zimmer oder auf einer Quarantänestation in einem Veterinäramt. Die Quarantänezeit liege ähnlich wie beim Menschen bei etwa zwei Wochen.
Weitere nützliche Informationen zum Thema „Coronavirus bei Tieren“ findet ihr auf der Seite FAQ-Seite des Friedrich-Loeffler-Instituts.
Verwendete Quellen:
– Informationen des Friedrich-Loeffler-Instituts
– eigene Recherche
– Deutsche Presse-Agentur