Darum verlässt Annegret Kramp-Karrenbauer jetzt das Saarland

Lange wurde über die Zukunft der Ministerpräsidentin spekuliert.
Annegret Kramp-Karrenbauer (links) wird als Nachfolgerin von Angela Merkel gehandelt. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
Annegret Kramp-Karrenbauer (links) wird als Nachfolgerin von Angela Merkel gehandelt. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
Annegret Kramp-Karrenbauer (links) wird als Nachfolgerin von Angela Merkel gehandelt. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
Annegret Kramp-Karrenbauer (links) wird als Nachfolgerin von Angela Merkel gehandelt. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.

Annegret Kramp-Karrenbauer gibt ihr Amt als saarländische Ministerpräsidentin auf und wechselt nach Berlin, um dort CDU-Generalsekretärin zu werden. Im SZ-Gespräch erklärt Kramp-Karrenbauer ihre Beweggründe – und wie sie künftig mit der SPD umgehen will.

Frau Kramp-Karrenbauer, ab wann wussten Sie, dass Sie neue Generalsekretärin werden würden?
Das hat sich in den letzten Tagen so entwickelt. Am Wochenende ist dann die Entscheidung gefallen.

Haben Sie keine Lust mehr auf Landespolitik?
Doch, natürlich. Und meine Entscheidung ist mir auch nicht leicht gefallen – ich habe sehr mit mir gerungen. Ich glaube aber, dass ich im Moment in der Bundespartei gebraucht werde. Außerdem ist das Saarland gut vorbereitet und meine Partei dort gut aufgestellt.

Es gibt kein Zurück mehr?
Ich gehe ohne Netz und doppelten Boden aus dem Saarland nach Berlin. Das ist auch ein wichtiges Signal an meine Partei insgesamt.

Sie gelten nun als erste Anwärterin für die Nachfolge Angela Merkels. Stört Sie das?
Das wäre doch sowieso der Fall gewesen, auch wenn ich ins Bundeskabinett gegangen wäre. Gegen solche Etiketten kann ich mich nicht wehren. Ich will in Berlin meine Arbeit als Generalsekretärin machen. Das wird schwierig genug, denn die Herausforderungen sind riesig. Außerdem geht es um mehr als um eine Nachfolgedebatte: Es geht um die Frage, ob wir in Zukunft noch ein System mit lebendigen Volksparteien haben werden. Da lastet viel Verantwortung auf der CDU.

Wie würden Sie Ihr Verhältnis zur Kanzlerin beschreiben?
Wir haben ein gutes Verhältnis zueinander. Allerdings haben wir auch schon so manchen Strauß ausgefochten. Was uns eint, ist unser Grundverständnis davon, was die CDU ausmacht. Deswegen bin ich sehr optimistisch, dass ich für die Partei die Bewegungsfreiheit haben werde, die ich in meinem neuen Amt benötige.

Ist die SPD für Sie Gegner oder Partner?
In der Bundesregierung ist die SPD Partner auf der Grundlage des Koalitionsvertrages. An den müssen sich die Sozialdemokraten halten. Wenn es um parteiliche Sichtweisen geht, werde ich mich kritisch mit der SPD auseinandersetzen.

Welche Auswirkung hat Ihre Berufung auf die Zusammenstellung des Kabinetts?
Wie die Kanzlerin das Kabinett genau aufstellen wird, weiß ich nicht. Sie hat im Vorfeld angekündigt, dass sie eine Mischung aus älteren und jüngeren, aus Männern und Frauen will. Insofern wird das neue Kabinett vonseiten der CDU sehr ausgewogen werden.

Das Gespräch führte Hagen Strauß (SZ).