„Das melancholische Mädchen“ räumt beim „Max Ophüls Preis ab“

„Das melancholische Mädchen" ist einer der großen Gewinner beim Filmfestival Max Ophüls Preis. Bei der Verleihung in Saarbrücken räumten zudem drei weitere Filme mehrere Preise ab. Til Schweiger ließ sich ebenfalls blicken und verlieh zwei Awards.
Regisseurin Susanne Heinrich darf glücklich sein: Ihr Film „Das melancholische Mädchen" räumte beim „Filmfestival Max-Ophüls-Preis" gleich zwei Preise ab. Foto: BeckerBredel.
Regisseurin Susanne Heinrich darf glücklich sein: Ihr Film „Das melancholische Mädchen" räumte beim „Filmfestival Max-Ophüls-Preis" gleich zwei Preise ab. Foto: BeckerBredel.
Regisseurin Susanne Heinrich darf glücklich sein: Ihr Film „Das melancholische Mädchen" räumte beim „Filmfestival Max-Ophüls-Preis" gleich zwei Preise ab. Foto: BeckerBredel.
Regisseurin Susanne Heinrich darf glücklich sein: Ihr Film „Das melancholische Mädchen" räumte beim „Filmfestival Max-Ophüls-Preis" gleich zwei Preise ab. Foto: BeckerBredel.

Der Film „Das melancholische Mädchen“ von Susanne Heinrich hat beim 40. Filmfestival Max Ophüls Preis (MOP) in Saarbrücken gleich zweimal gewonnen: den mit 36.000 Euro dotierten Hauptpreis für den besten Spielfilm und den Preis der ökumenischen Jury. Der Film erzählt von einem Mädchen, das in der Großstadt auf der Suche nach einem Schlafplatz ist.

Der Preis für den Besten Spielfilm geht laut Jury „an ein Filmkunstwerk, das in beschwingtem und elegantem Ton, mit präzisen analytischen Worten und in pastellfarbenen minutiös durchgestalteten Bildern die Odyssee einer jungen Frau im Dazwischen des postmodernen Kultur- und Identitätsüberflusses erzählt.“ Mit ironischer Genauigkeit und humoriger Schlagfertigkeit treffe der Film in seiner Übersetzung feministischer Theorien pausenlos den Nagel auf den Kopf.

Weitere Preise für „Cronofobia“, „Nevrland“ und „Joy“

Das Filmfestival Max Ophüls Preis gilt als das wichtigste Festival für den jungen deutschsprachigen Film und steht für die Entdeckung junger Talente aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Insgesamt wurden am Samstagabend 16 Auszeichnungen mit Preisgeldern in einer Gesamthöhe von 118.500 Euro verliehen.

Ebenfalls zwei Preise – für die beste Regie (11.000 Euro) und den Fritz-Raff-Drehbuchpreis (13.000 Euro) – erhielt „Cronofobia“, die poetische Chronik einer unmöglichen Liebe. Das Drehbuch schrieb Daniela Gambaro mit Francesco Rizzi, der auch Regie führte.

Til Schweiger übergab die beiden Preise für den besten Schauspielnachwuchs an Simon Frühwirth („Nevrland“) und Joy Alphonsus („Joy“). Schweiger erinnerte daran, dass er 1993 beim Max Ophüls Festival selbst als bester Nachwuchsdarsteller („Ebbies Bluff“) ausgezeichnet worden war und dies das „Opening“ für seine Karriere bedeutet habe. Seiner Ansicht nach ist die heutige Generation junger Schauspieler besonders breit gefächert und weist eine hohe Leistungsdichte auf.

Til Schweiger zerschlug seinen Max-Ophüls-Preis

Bereits am Montag war Schauspielerin Iris Berben für ihre Verdienste um den Filmnachwuchs mit dem Ehrenpreis des MOP ausgezeichnet worden.

Hauptpreis-Trägerin Susanne Heinrich (33) beeindruckte das Publikum zum Abschluss der zweieinhalbstündigen Preisverleihung mit einer bewegenden Rede und zitierte „das melancholische Mädchen“ aus ihrem Film, das an einer Stelle sagt: „In der Diktatur der Selbstverwirklichung sind alle Künstler. Deswegen hat sich der Geist der Revolution aus der Kunst zurückgezogen.“ Sie hoffe jedoch, dass dies nicht so sei und wolle weiter an die Kunst glauben, so Heinrich. Wenn es irgendeinen Auftrag gebe, dann vielleicht den, das Kino neu zu erfinden. „Dafür trete ich an“, bilanzierte sie und wandte sich an ihre Kollegen: „Und ich hoffe, Ihr mit mir. Lasst uns neue Bilder finden!“

„Max-Ophüls-Preis 2019″: Alle Gewinner im Überblick

Bester Spielfilm: „Das melancholische Mädchen“
• Publikumspreis Spielfilm: „Kaviar“
• Beste Regie: Francesco Rizzi für „Cronofobia“
• Preis für den gesellschaftlich relevanten Film: „Joy“
• Bester Schauspielnachwuchs (männlich): Simon Frühwirth für „Nevrland“
• Bester Schauspielnachwuchs (weiblich): Joy Alphonsus für „Joy“
• Preis der ökumenischen Jury: „Das melancholische Mädchen“
• Bestes Drehbuch: Daniela Gambaro und Francesco Rizzi für „Cronofobia“
• Preis der Jugendjury: „Nevrland“
• Bester Dokumentarfilm: „Hi, A.I.“
• Publikumspreis Dokumentarfilm: „Congo Calling“
• Beste Musik in einem Dokumentarfilm: Jonathan Ritzel für „Let the Bell Ring“
• Bester mittellanger Film: „Label Me“
• Publikumspreis mittellanger Film: „Die Schwingen des Geistes“
• Bester Kurzfilm: „Boomerang“
• Publikumspreis Kurzfilm: „Stilles Land, gutes Land“

Verwendete Quellen:
• dpa
Website des „Filmfestival Max Ophüls Preis“
• Wikipedia